Amazon plant Einstieg ins Kino-Geschäft

Autor: Osman Cetinkaya
Datum: 20.08.2018

Eventuelle Übernahme der US-Kinokette Landmark Theaters

Leinwand und Kinosessel statt Prime Video und Sofa: Wagt Amazon den Schritt in die Kino-Industrie? Laut Insidern soll Amazon starkes Interesse an dem Kauf der US-Kinokette Landmark Theaters haben. Die aktuellen Besitzer der Kette, Mark Cuban und Todd Wagner, sollen jedoch noch keine feste Entscheidung getroffen haben, was bedeutet, dass der Plan von Amazon noch jeder Zeit scheitern könnte.

Der Schritt in die Kinowelt für Amazon ist logisch. Immerhin produziert das Unternehmen schon seit einiger Zeit eigene Filme und Serien, die auf seinem Streaming-Dienst Prime ausgestrahlt werden.

50 US-Kinos gehören der Kette Landmark an. Darunter auch in großen Städten wie New York, Philadelphia, Chicago, Los Angeles und San Francisco. Das Programm der Kinos besteht zum größten Teil aus Indie-Filmen und Produktionen von überall auf der Welt.

Anders als normale Kinos, bieten die Landmark Theaters ein luxuriöses Ambiente, was vor allem daran liegt, dass sie oftmals in besonderen und ungewöhnlichen Luxus-Locations integriert sind und ihren Besucher zusätzlich Cafés bieten.

Investoren sind begeistert von Amazons Idee: „Dahinter steckt wahrscheinlich die Idee, eine größere Verbreitung für Filme zu erreichen. Netflix war als möglicher Käufer von Landmark ebenfalls schon im Gespräch“, so Analyst Leo Kulp von RBC Capital Markets gegenüber Bloomberg. Ihn freut es sehr, dass Amazon die Filmfans wieder weg vom Sofa locken und Filmen so wieder etwas Besonderes geben wolle.

Anders als Konkurrent Netflix plant Amazon es schon seit längerer Zeit, statt dem puren Streaming-Angebot auch wieder Erlebnisse im Kino anzubieten: So hatten Prime-Kunden zum Beispiel die Möglichkeit die Filme „Jumanji“ und „Hotel Transsilvanien 3 – Ein Monster Urlaub“ zwei Wochen vor dem offiziellen Start im Kino zu sehen.

Das Amazon-Imperium von CEO Jeff Bezos ist mittlerweile in der Lage seinen Kunden jede Art von Konsumgütern anzubieten. Auch für Lebensmittel und Logistik hat Amazon inzwischen einen eigenen Service. Das zweitgrößte Unternehmen der Welt, hinter Apple, ist ein Meister der Diversifikation. Aktuell ist es in Großbritannien im Gespräch, dass Amazon ins Versicherungsgeschäft mit einsteigt.