Deliveroo in immer weniger Städten
Autor: Mario Schmidtgen
Datum: 21.08.2018
Deutsche Standorte schwinden
Obwohl der britische Startup-Lieferdienst Deliveroo noch vor einem Jahr bekannt gab, sich in Deutschland breiter aufzustellen, wird der Dienst in zehn Städten nun eingestellt. Per E-Mail wurden Kunden und die betroffenen Mitarbeiter in Städten wie Essen, Dortmund, Dresden, Leipzig, Mainz, Stuttgart, Düsseldorf, Bonn, Hannover und Nürnberg über das Ende des Lieferdienstes informiert. Obwohl Deutschlandchef Felix Chrobog noch im Juli 2017 betonte, dass es in dem Unternehmen noch gut liefe, zog Deliveroo gerade dem Lieferdienst-Konkurrenten Foodora hinterher und war auf Investoren angewiesen.
Insgesamt wurden bisher rund 860 Millionen US-Dollar in das Unternehmen investiert, welches 2013 gegründet wurde. Die letzte Investition geschah im September 2017 und umfasste 385 Millionen US-Dollar. Das große Problem: Seit Beginn des Jahres waren in Deutschland immer mehr wütende Fahrradkuriere in den Straßen unterwegs, die in Köln den ersten Betriebsrat gründeten. Die Folgen: Deliveroo ließ alle befristeten Arbeitsverträge der Mitarbeiter sowie des Betriebsrats auslaufen. Auch wurde den Kurieren keine Winterkleidung zur Verfügung gestellt und Löhne wurden nicht regelmäßig gezahlt.
„Deliveroo tut es natürlich leid, dass wir an den Standorten, die wir schließen, auch das Arbeitsverhältnis mit unseren Fahrern beenden“, so das Unternehmen. Insgesamt sind in den 10 Städten nur 136 Fahrer vom Ende des Arbeitsverhältnisses betroffen. Dabei hieß es noch im September vergangenen Jahres, dass 1050 Fahrer an allen Standorten beschäftigt werden sollen. Vermutet wird, dass es an Bewerbungen mangelt, da die Arbeitsbedingungen bei den Konkurrenten Foodora und Lieferando besser seien.
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