Apple bietet mobilen Bezahldienst an
Autor: Thomas Wandler
Datum: 06.08.2018
Ab Ende 2018 Apple Pay in Deutschland
Apple bietet nun seinen mobilen Bezahldienst Apple Pay auch in Deutschland an. Laut Firmenchef Tim Cook soll der Dienst Ende des Jahres an den Start gehen. Apple Pay ist bereits in den USA, Australien, China, Frankreich und Italien verfügbar. Dabei hat sich Apple mit der Deutschen Bank zusammengeschlossen, so ein Sprecher der Bank.
Die Deutsche Bank selbst bietet seit einiger Zeit das mobile Bezahlen für Android-Handys an, was bisher keinen großen Durchbruch erzielen konnte. Von rund 300.000 Kunden beträgt die Anzahl der Nutzer eine fünfstellige Zahl. Wie viele Kunden genau das Angebot nutzen, gab die Bank nicht bekannt. Jedoch befinden sich unter den Kunden der Deutschen Bank viel mehr Apple-Nutzer, als in der Gesamtbevölkerung. Von daher könnte die Einführung von Apple Pay mehr Nutzer des mobilen Bezahlens hervorbringen.
Mobiles Bezahlen auf Apple Geräten nur mit Apple Pay
Bisher konnten keine mobilen Bezahldienste auf Apple-Geräten in Deutschland eingerichtet werden, da das Unternehmen die technische Schnittstelle im iPhone nicht für Banken freischalten wollte. Nur Apple Pay wird auf den Smartphones verfügbar sein. Banken, die ihren Kunden den Dienst via iPhone anbieten wollen, müssen eine Gebühr an Apple bezahlen. Lange wurde über die Höhe zwischen Apple und den deutschen Banken verhandelt.
Wählt der Kunde eine Kreditkarte als Zahlungsmittel, müssen Händler eine Gebühr an die jeweilige Bank zahlen. In Europa handelt es sich dabei um maximal 0,3 Prozent des Betrags, in anderen Ländern ist die Summe deutlich höher. Apple gab bisher keine genaue Auskunft zu dem Anteil, der von den Banken verlangt wird. Dieser soll laut Experten schätzungsweise bei 0,25 Prozent des Ertrags liegen. Damit würde Apple in Deutschland einen Großteil des Gewinns einfahren, womit die deutschen Banken nicht einverstanden waren.
Deutsche Banken für Zusammenarbeit bereit
Nun haben die Banken doch eingelenkt, denn die Volksbanken und Raiffeisenbanken seien „für eine mögliche Zusammenarbeit grundsätzlich offen“. Laut Erzählungen sollen auch die Sparkassen, die erst diese Woche einen eigenen mobilen Bezahldienst für Android gestartet haben, beim Start von Apple Pay dabei sein. Eine offizielle Stellungnahme diesbezüglich gab es bisher jedoch nicht.
Auch die Mobilbank N26 ist bereit für eine Zusammenarbeit: „N26 hat Apple Pay bereits Kunden in fünf Ländern erfolgreich zugänglich gemacht. Wie freuen uns auf den Deutschland-Start“, so Chef Valentin Stalf. Die ING Diba wolle erstmal abwarten, wie das Bezahlen mit kontaktlosen Karten laufe, bevor sie das mobile Bezahlen einführe.
Wie funktioniert Apple Pay
Wie bei anderen mobilen Bezahldiensten müssen Kunden eine App auf das Smartphone laden und dort, je nach Institut, eine Debit-Mastercard, eine Giro- oder Kreditkarte hinterlegen. An der Kasse wird das Smartphone oder die Smartwatch an das Kassenterminal gehalten, wodurch die Daten per NFC-Funk übertragen werden. Mittlerweile sind rund 75 Prozent der Terminals NFC-tauglich und 60 Prozent akzeptieren kontaktlose Girokarten, so der Deutsche Giro- und Sparkassenverband.
Mit Apple Pay wird zudem auch bei Online-Käufen oder in Apps das Bezahlen möglich sein. Damit macht Apple nicht nur anderen mobilen Bezahlsystemen in Deutschland Konkurrenz, sondern auch Anbietern wie Paypal.
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