Zalando schließt Green-Invest-Studie erfolgreich ab

Autor: Dimitri Lagun
Datum: 07.08.2018

Intelligente Technologiekombinationen in Logistikzentren

Zalando hat an seinem Logistikstandort in Erfurt die Green-Invest-Vorstudie durchgeführt, um intelligente Technologiekombinationen für die Eigenherstellung und Speicherung von Strom zu erforschen. Dabei hat sich der Online-Versandhändler mit dem Logistik Netzwerk Thüringen, dem Netzwerkunternehmen AHP, Lindig, maxx solar sowie dem Weimarer Energie-Effizienz-Institut zusammengeschlossen. Gefördert wurde das Projekt von dem Thüringer Green-Invest-Programm mit finanziellen Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung.

Im Fokus des Projekts lag die Kopplung einer Statik-freundlichen Leichtbau-Photovoltaik-Anlage. Diese wurde auf dem Dach oder über den Parkplätzen des Logistikzentrums installiert. Weiterhin wurde ein Eisspeicher für die Speicherung des erzeugten Stroms und Lastverschiebung des Stromverbrauchs der Gebäudekühlung installiert. Strom, der nicht direkt verwertbar ist, wird somit zeitweise gespeichert und ist bei Bedarf abrufbar. Ziel der Studie ist, den Klimaschutz voranzubringen und die öffentlichen Stromnetze zu entlasten.

Durch die Technologie könnten im Jahr rund 2.000 Tonnen Kohlenstoffdioxid eingespart werden. Weiterhin kann durch einen thermischen Speicher, der für eine intelligente Steuerung der Lastverschiebungen sorgt, die Anschlussleistung des Logistikzentrums im Jahr durchschnittlich um über ein Megawatt gesenkt werden. Da der Strom durch die Anlage selbst produziert wird, wird die Belastung des öffentlichen Stromnetzes reduziert. Die Netto-Stromkosten des Zentrums können um über 12 Prozent reduziert werden.

“Die Ergebnisse der Studie sind äußerst vielversprechend. Durch die Umsetzung dieser zukunftsweisenden Technologie könnten wir nicht nur unseren eigenen umweltfreundlichen Strom erzeugen und den Stromversorger entlasten, sondern auch unsere Betriebskosten senken – ein Gewinn für alle Beteiligten“, so Daniel Behlert, Standortleiter des Logistikzentrums von Zalando in Erfurt.

“Unsere Vorstudie belegt, dass die Anbringung einer Photovoltaik-Anlage mit einem systemintegrierten Eisspeicher hier im Zalando Distributionszentrum in Erfurt die Treibhausgasemissionen um fast 2.000 Tonnen Kohlenstoffdioxid pro Jahr reduzieren würde. Das entspricht Emissionen von ca. 1.000 Haushalten durchschnittlicher Größe jährlich. In dieser Größenordnung wäre es der erste Betrieb überhaupt, der diese neue Technologiekombination einsetzen würde. Dies wäre ein wahres Leuchtturmprojekt für den Standort Erfurt und die Region Thüringen”, erläutert Prof. Dr. Uwe Arnold, Leiter der Studie und Managing Partner bei AHP.

Da das Projekt erfolgreich abgeschlossen wurde, soll die Technologie nun umgesetzt werden. Es folgt die konkrete Planung, die Investitionsvorbereitung sowie die Installation und Inbetriebnahme. Dies soll im ersten Halbjahr in 2019 geschehen.