BIP-Best in Procurement: Nachhaltigkeit in Lieferketten

Autor: Mario Schmidtgen
Datum: 09.09.2020

Einkauf – umweltfreundlich und sozial nachhaltig

Derzeit befinden sich nur wenige Lieferketten in Deutschlands Wirtschaftsfluss, die aus ökonomischer Sicht nachhaltig durchgeführt werden. Die Corona-Pandemie hat gezeigt, wie angreifbar wirtschaftliche Zweige in den Unternehmen sind. Ebenfalls zeigten sich im globalen Wirtschaftssystem nur wenige Puffer, um Störungen entgegenwirken zu können. Das BME-Fachmagazin BIP-Best in Procurement thematisiert in der aktuellen Ausgabe Nachhaltigkeit in Lieferketten.

Katharina Stenholm, CPO bei Danone sagt: „Das Unternehmen am Laufen zu halten und die Sicherheit und Gesundheit aller Stakeholder zu gewährleisten waren gleichermaßen wichtig. Nachhaltiger Einkauf umfasst neben Umweltaspekten immer auch die soziale Komponente“. Denn die Corona-Krise zeigte auch, dass der soziale Aspekt von vielen Unternehmen priorisiert wird.

Auch Lieferanten sollen CO2-neutral produzieren

Der Verpackungsspezialist Anton Debatin ist ein gutes Beispiel dafür, dass wegen dem Gesundheitsaspekt, die Umweltfreundlichkeit nicht in den Hintergrund geraten muss. Seit zehn Jahren wird dort Nachhaltigkeit sehr ernst genommen. Die Nachhaltigkeitsstrategie des Unternehmens umfasst eine angestrebte Klimaneutralität, die ebenfalls bei den Lieferanten thematisiert wird. Für die nächste Zeit plant Einkaufschef Hans-Walter Trepper, neun von zehn Lieferanten im Rohstoff- und Handelsgewerbe für seine Ziele – mittel- bis langfristig – für sich zu gewinnen.

Darunter fällt, dass die bestellten Produkte klimaneutral hergestellt werden, bevor sie an Debatin geliefert werden. Dieses Vorhaben ist bereits bei einem Lieferanten von Klebern erfolgt. Dieser neutralisiert seine CO2-Emissionen in der Produktion und Logistik mit Klimaschutzzertifikaten.

Nachhaltigkeitsstrategie bleibt trotz Corona bestehen

Nicht nur eine umweltfreundliche Produktion steht für den Verpackungsspezialisten im Vordergrund, auch eine nachhaltige Logistik ist sehr wichtig. Ebenfalls bei den Zulieferern soll bis 2030 die CO2-Emissionen gesenkt werden. Dies wird erreicht, indem Transporte nur noch durch bestimmte Schadstoffklassen durchgeführt werden. Trotz der Corona-Krise bleibt Debatins Nachhaltigkeitsstrategie bestehen.

Derzeit fragen sich diverse Unternehmen, wie es um die Wirtschaftlichkeit und Bonität der Lieferanten steht. Zudem wird das Risikomanagement immer weiter vorangetrieben und Lieferketten werden genauer betrachtet. Sobald man seine Lieferketten ökologisch und sozial nachhaltig aufbaut, steigt deren Widerstandsfähigkeit und ökonomische Komponenten werden gestärkt.