BMW entwickelt mobile Lagerhalle

Autor: Mario Schmidtgen
Datum:05.10.2017

Projekt „Flex-Hub“ ist erweiterbar und energieeffizient

BMW ist nun dabei eine mobile Lagerhalle zu entwickeln, die schnell auf- und abbaubar ist. Der Markt verlangt immer mehr von der Logistik eines globalen Autobauers. Die Produktionslogistik muss sich schnell umstellen können. „Die Anforderungen werden immer volatiler“, so Volker Simon, zuständig für die strategische Analyse der Produktionslogistik bei der Münchner BMW AG. Die Anforderungen verändern sich schnell und Produktionsstätten werden schnell zu klein oder zu groß und Flächen stehen leer. Es ist schwierig Teile der SUV Logistik in diese leerstehenden Hallen zu verlegen, da die Prozesse für die verschiedenen Automodelle oftmals zu unterschiedlich sind. Bis neue Gebäude gebaut sind, können sich die Anforderungen erneut ändern. Aufgrund der Anforderungen an eine flexible Logistik, werden flexible Gebäude benötigt, dachten die Logistikverantwortlichen der BMW Group. Auf diese Weise kamen sie auf die Idee einer mobilen Halle, die sich schnell auf- und abbauen lässt. Der Name des Projekts lautet „Flex-Hub“. „Zu den Anforderungen gehört, dass die Halle global einsetzbar ist“, erklärt Simon. In der Anlage sollten die Lageristen sowohl am russischen BMW-Standort im Winter bei minus 30 Grad Celsius als auch im schwül-heißen Sommer Südostasiens arbeiten können. Die Halle soll außerdem leicht erweiterbar und energieeffizient sein und innerhalb von vier Monaten inklusive der kompletten Gebäudetechnik aufgebaut werden können.

BMW sucht derzeit Technologiepartner, die dabei helfen, dieses Projekt umzusetzen. Die Planungsarbeiten sind zwar noch nicht abgeschlossen, aber es ist bereits ein erster Entwurf entstanden. Bei diesem Gebäudekonzept werden mehrere 20-Fuß-Standortcontainer aufeinandergesetzt, auf denen der Dachstuhl ruht. Der besteht aus Holzelementen, die durch spezielle Metallbeschläge an den Enden zusammen gesteckt werden können. Auf dem Dachstuhl liegt die Dachhaut aus Kunststoff und Metall. An deren Enden hängen die Fassaden, die ebenfalls aus Kunststoff und Metall bestehen. Für den Transport lässt sich die Halle inklusive Gebäudetechnik, bis auf einige Einzelelemente, in die stützenden Container verpacken. Ein weiterer Vorteil dieser Räume ist es, dass sich dort Büros und Pausenräume einrichten lassen. Leitungen für Strom, Frischwasser und Ähnliches finden im Dachstuhl einen Platz. Eine solche Halle verfügt über eine Nutzfläche von 600 Quadratmetern und an allen vier Seiten können weitere Hallen angeschlossen werden. Am Logistikstandort in Wackersdorf soll zunächst eine Pilotanlage entstehen. „Die größte Herausforderung derzeit ist das Cost Engineering“, erläutert Logistikplaner Simon. Sprich, BMW muss die Kosten noch so weit reduzieren, dass sich die Hallen lohnen.