BMW prüft Produktion in Großbritannien

Autor: Duran Sarikaya
Datum: 08.03.2019

Vorsichtsmaßnahmen für No-Deal-Brexit

Der Münchener Autobauer BMW prüft die Produktion des Tochterunternehmens Mini in Oxford. Möglicherweise könnte ein Teil der Motorenproduktion von Warwickshire nach Österreich verlagert werden.

Damit reagiert der Autohersteller auf den bevorstehenden Brexit, zu dem immer noch keine Einigung getroffen werden konnte. Durch einen No-Deal-Brexit könnten erhebliche Kosten durch Zölle auf die Konzerne zukommen. Diese liegen bei rund 4,5 Prozent für Fertigungsteile und 10 Prozent für komplette Fahrzeuge. Auch die Verzögerungen in Logistik und Transport durch Grenzkontrollen würden das Just-In-Time-Lieferprinzip zunichtemachen.

Im Falle eines ungeregelten Brexits „müssen wir überlegen, was das langfristig für uns bedeutet“, so BMW-Vorstand Peter Schwarzenbauer. „Für den Mini ist das wirklich eine Gefahr.“ Ob die Motorenproduktion tatsächlich aus Großbritannien nach Österreich verlagert werde, sei noch nicht entschieden worden.

Geplante Vorsichtsmaßnahmen

Um möglichen Lieferproblemen der britischen Werke entgegenzuwirken, wurde eine Produktionsunterbrechung im April geplant. In dieser Zeit sollen die BMW-Werke in Großbritannien gewartet werden. „Wir werden die geplante Produktionsunterbrechung durchführen“, so BMW-Chef Harald Krüger während des Genfer Autosalons.

Weiterhin hat BMW laut Krüger eine Antonov-Frachtmaschine gemietet, mit der die Belieferung der Werke sichergestellt werden kann. Die Fahrzeugteile würden ausgeflogen werden und wären nicht vom Chaos an den Grenzen betroffen.

Insgesamt habe der Autobauer einen kleinen bis mittleren dreistelligen Millionenbeitrag für die Auswirkungen des Brexits zurückgelegt. Dieser könnte jedoch weiter nach oben steigen.