BMW schreibt rote Zahlen zu Jahresbeginn

Autor: Duran Sarikaya
Datum: 09.05.2019

Rückstellung und schwache Autokonjunktur

BMW ist aufgrund der Rückstellung in einem EU-Kartellverfahren zu Jahresbeginn im Kerngeschäft in die roten Zahlen gerutscht. Auch die schwächelnde Autokonjunktur belastet den Münchener Autohersteller.

Am Dienstag gab der Konzern bekannt, in den ersten drei Monaten 2019 im Kerngeschäft einen operativen Verlust von 310 Millionen Euro verbucht zu haben. Im Vorjahreszeitraum wurde noch ein Betriebsgewinn von 1,88 Milliarden Euro erwirtschaftet.

Im Konzern sank das Ergebnis um 78 Prozent auf 589 Millionen Euro – ein noch höherer Rückgang als zuvor von Analysten prognostiziert. Ebenfalls abgestiegen ist der Umsatz um rund ein Prozent auf 22,5 Milliarden Euro.

Das Kartellverfahren

BMW hat im Rahmen des EU-Kartellverfahrens wegen angeblich verbotener Absprachen deutscher Autohersteller bezüglich Abgasnachbereitung 1,4 Milliarden Euro zurückgestellt. Anfang April deuteten die Münchener an, doch mehr als eine Milliarde Euro dafür zu benötigen.

Weiterhin hat der Autohersteller hohe Investitionen für das Erreichen der Klimaschutzziele getätigt. Auch dies betrafen das Ergebnis negativ. Zudem werden Belastungen durch Wechselkurse und Rohstoffkosten im mittleren bis höheren dreistelligen Millionenbereich erwartet.

Für das laufende Jahr wurde nun die Prognose herabgesenkt: Man erwartet eine Marge vor Zinsen und Steuern von 4,5 bis 6,5 Prozent im Automobilgeschäft, so das Unternehmen. Im Jahr 2018 betrug sie noch 7,2 Prozent. Jedoch wurde das Ergebnis von der Rückstellung kaum beeinflusst: So oder so wäre die Marge im Kerngeschäft von 9,7 Prozent letztes Jahr auf 5,6 Prozent gesunken.