Bosch plant Stellenabbau

Autor: Mario Schmidtgen
Datum: 07.08.2019

Zurückgehende Nachfrage in schwankender Autoindustrie

Der weltweit größte Automobilzulieferer Bosch plant aufgrund des Konjunkturrückgangs und des Umbruchs in der Autoindustrie einen Stellenabbau. Insbesondere an den Diesel-Standorten sollen erhebliche Stellenstreichungen erfolgen.

„Wir müssen auf die zurückgehende Nachfrage reagieren“, kommentiert Bosch-Chef Denner. „Der Rückenwind ist weg. Wir rechnen derzeit damit, dass unser Umsatz in Summe in diesem Jahr nur auf Vorjahresniveau liegen wird. Und wir werden das hohe Renditeniveau des Vorjahres nicht halten können“.

Wie viele Mitarbeiter das Unternehmen verlassen werden, ist noch unklar. Jedoch soll der Stellenabbau laut Denner so sozialverträglich wie möglich ablaufen, beispielsweise durch Zeitkonten, Abfindungsprogramme, Vorruhestandsregelung und der Reduzierung der Zahl der temporär Beschäftigten. Aktuell arbeiten bei Bosch weltweit 410.000 Personen.

Wandel des Automarktes

Insbesondere die schwache Entwicklung des Automarktes macht dem Automobilzulieferer zu schaffen. Diese sei „deutlich schwächer, als wir alle noch vor einem Jahr gedacht haben“, so Denner. Es sei keine kurzfristige Delle, die schnell aufgeholt werden könne: „Wir gehen in unserer Planung davon aus, dass die Automobilproduktion in den kommenden Jahren stagnieren wird, anders als in der Vergangenheit, als es fast immer aufwärts ging“.

Vor allem der Rückgang bei Dieselmotoren trage dazu bei. „Wenn wir bei einem Dieseleinspritzsystem zehn Mitarbeiter beschäftigen, sind es bei einem Benzinsystem drei und bei einem Elektrofahrzeug nur noch einer.“

Jedoch solle man sich nicht einseitig auf Elektrofahrzeuge konzentrieren: „Wir brauchen die Kompetenz, verschiedene Technologien bewerten und beurteilen zu können. Dann können wir entscheiden, worauf wir langfristig setzen.“ Hier sei Unterstützung von der Bundesregierung erforderlich.