Bosch will bis 2020 klimaneutral sein

Autor: Mario Schmidtgen
Datum: 10.05.2019

Investitionen in Klimaschutz und Luftqualität

Automobilzulieferer Bosch möchte bis 2020 das erste große klimaneutrale Industrieunternehmen sein. Dafür sollen Milliarden in Klimaschutz und Luftqualität investiert werden. „Klimawandel ist keine Science-Fiction. Er findet real statt“, so Bosch-Chef Volkmar Denner.

Wenn man das Pariser Klimaabkommen ernst nehme, dürfe Klimaschutz nicht nur ein langfristiges Fernziel sein, sondern müsse kurzfristig umgesetzt werden. Darin möchte Bosch Innovationsführer werden und technische Antworten auf ökologische Fragen beantworten. „Wir übernehmen Verantwortung für den Klimaschutz und handeln deshalb jetzt“, kündigt Denner an.

Verschiedene klimaneutrale Maßnahmen

Rund eine Milliarde Euro soll in die Energieeffizienz der über 400 Bosch-Standorte weltweit fließen. Weiterhin soll der Anteil regenerativer Energie an der Energieversorgung erhöht, mehr Ökostrom gekauft und unvermeidbarer CO2-Ausstoß mit Gegenmaßnahmen ausgeglichen werden. Auf diesem Wege sollen bis zu 3,3 Millionen Tonnen CO2 eingespart werden.

Die durch den Verkehr verursachte Klimabelastung soll mit verschiedenen Maßnahmen auf null reduziert werden. In der Elektromobilität möchte Bosch Marktführer werden: Bis 2025 soll ein Umsatz von fünf Milliarden Euro erwirtschaftet werden – zehnmal so viel wie im Jahr 2018.

Aktuell sind bereits über eine Million E-Autos mit Antriebskomponenten von Bosch ausgestattet. Ende 2022 soll die Zahl auf 14 Millionen steigen. Alleine letztes Jahr wurden 30 neue Projekte aufgenommen. „Wir wollen auch der Brennstoffzellentechnik zum Durchbruch verhelfen“, kommentiert Denner die Kooperation mit Powercell, einem schwedischen Hersteller von Brennstoffzellen-Stacks.

Investition in Automatisierung

Auch das automatisierte Fahren soll ausgebaut werden. In diesem Bereich arbeiten derzeit über 5.000 Ingenieure. Bis 2022 sollen rund vier Milliarden in die Automatisierung und die nachhaltige Mobilität investiert werden. Der Umsatzantreiber sind Fahrerassistenzsysteme.

Bisher wurde in diesem Bereich zwei Milliarden Euro Umsatz erwirtschaftet. Dieses Jahr soll dies um rund 15 Prozent wachsen. Dies soll durch einen erhöhten Absatz von Radarsensoren um 20 Prozent und von Videosensoren um 30 Prozent erreicht werden. „Automatisiertes Fahren ist ein Zukunftsfeld, das für uns schon jetzt ein Wachstumsfeld ist“, so Denner.

Neue IT- und Softwarestellen

Letztes Jahr sind bei Bosch weltweit rund 8.000 neue Arbeitsplätze entstanden. Über die Hälfte davon wurden im Bereich Forschung und Entwicklung geschaffen. Nun ist die Nachfrage nach Software- und IT-Experten deutlich gestiegen. Weltweit sind davon 27.000 bei Bosch tätig.

In den nächsten Jahren soll die Mitarbeiterzahl in dem Bereich noch weiterwachsen. „In den nächsten fünf Jahren plant Bosch, knapp 25 000 IT- und Software-Experten weltweit neu einzustellen“, sagt Denner.