Volkswagen stellt günstiges E-Auto vor

Autor: Mario Schmidtgen
Datum: 13.05.2019

Konkurrenz für Tesla

Volkswagen möchte die Elektromobilität auch in die breite Masse bringen und bietet nun ein vergleichsweise günstiges E-Auto an. Die Vorbestellungen für den vollelektrischen ID.3 werden nun im Internet aufgenommen. Jedoch müssen Interessenten zahlen, um auf die Liste der potenziellen Käufer zu kommen. Die Reservierungsgebühr beträgt 1.100 Euro und wird später erstattet oder beim Kauf verrechnet.

Bisher können sich Einwohner von 29 europäischen Ländern für den Kauf des Startmodells registrieren. „In vielen Ländern sind die Webseiten unter der Last der Anfragen zusammengebrochen“, so ein VW-Sprecher.

Zunächst sollen erst 30.000 Fahrzeuge erhältlich sein. Die Premieren-Edition soll bis zu 420 Kilometer Reichweite verfügen und der Kaufpreis unter 40.000 Euro liegen. Die kleinste Version soll sogar für weniger als 30.000 Euro erhältlich sein.

Offizielle Präsentation im September

Einen vollständigen Blick auf den Wagen können die Interessenten erst im September werfen. Dann soll der ID.3 auf der Internationalen Automobil-Ausstellung (IAA) in Frankfurt präsentiert werden. Darauf nehme VW verbindliche Bestellungen auf, die ab April 2020 wirksam seien.

Ende dieses Jahres soll die Produktion der ID-Modelle im VW-Werk in Zwickau an den Start gehen. Die Fabrik wird derzeit für die Produktion von E-Fahrzeugen umgerüstet. „Erste Fahrzeuge werden Mitte 2020 ausgeliefert“, heißt es in der Ankündigung.

Hoher Erfolgsdruck

Laut Branchenexperte Ferdinand Dudenhöffer ist VW auf dem richtigen Weg, insbesondere bezogen auf die Partnerschaften bei der Batterieherstellung. Großes Potenzial habe auch das Baukastensystem für E-Autos, der Modulare Elektrifizierungsbaukasten (MEB). „Die Plattform wird dem Unternehmen einen Vorsprung gegenüber Konkurrenten wie Toyota ermöglichen“, so der Professor der Universität Duisburg-Essen.

Jedoch werden auch kritische Stimmen laut: „Allerdings ist auch der Erfolgsdruck angesichts der Milliardeninvestitionen hoch“, kommentiert Stefan Bratzel, Leiter des Centers of Automotive Management an der Fachhochschule der Wirtschaft in Bergisch Gladbach. Die Qualität des Systems ist ausschlaggebend dafür, ob Volkswagen den Rückstand von Tesla ausgleicht. In Deutschland kostet der günstigste Tesla, das Model 3, 44.500 Euro.

Konkurrenz für Tesla

Bereits 2017 gab VW-Konzernchef Herbert Diess bekannt, in Konkurrenz mit Tesla treten zu wollen. Man wolle dem Elektroauto-Pionier mit günstigen Stromern überholen: „Da werden wir ihn stoppen, an der Linie von 30.000 Euro“.

Insbesondere in wichtigen Märkten wie Norwegen sei das Interesse groß. Skandinavien gilt als Vorreiter in Sachen Elektromobilität – die Regierung kündete an, ab 2025 nur noch emissionsfreie Neuwagen zulassen zu wollen.