Coronavirus belastet Continental

Autor: Mario Schmidtgen
Datum: 03.04.2020

Kurzarbeit bei rund der Hälfte der deutschen Belegschaft

Continental muss wegen der Auswirkungen des Coronavirus seine Prognose für das laufende Jahr zurückziehen. Dazu veröffentlichte der Autozulieferer und Reifenhersteller am Dienstag eine Pflichtmitteilung. Der Grund ist die große Unsicherheit darüber, wie lange die Beeinträchtigungen der Produktion, der Lieferketten und der Nachfrage noch andauern werden.

Die Corona-Krise beeinträchtigte das Geschäft von Continental schon im ersten Quartal dieses Jahres erheblich. So wird erwartet, dass der Konzernumsatz nach vorläufigen Zahlen in diesem Zeitraum zwischen 9,4 und 9,8 Milliarden Euro erreicht. Das entspricht dann einem Umsatzrückgang von mindestens zehn Prozent im Jahresvergleich. Außerdem wird für das erste Quartal 2020 wahrscheinlich nur eine EBIT-Marge von 2 bis 3 Prozent erreicht. Im ersten Quartal des Vorjahres lag diese noch bei 8,1 Prozent.

Besonders stark war der Bereich der Autozulieferung im ersten Quartal von der Corona-Krise betroffen. Folglich geht Continental dort für diesen Zeitraum von einer EBIT-Marge von null Prozent aus.

Produktionsunterbrechungen

Die Lieferkettenprobleme und der Nachfrageinbruch als Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie zwingen Continental zu Produktionskürzungen. Deshalb ruht an mehr als 40 Prozent der weltweit 249 Fertigungsstandorten vorübergehend die Arbeit. Dazu teilte Continental mit: „Die andauernde Covid-19-Pandemie, die deshalb von Behörden verfügten Beschränkungen sowie Produktionsstopps und andere Maßnahmen von Kunden und Lieferanten als Reaktion auf die Pandemie haben zu erheblichen Anpassungen und Unterbrechungen in wesentlichen Bereichen geführt.“

Allein in Deutschland sind rund 30.000 Beschäftigte des Unternehmens von Kurzarbeit betroffen. Das entspricht etwa der Hälfte der deutschen Belegschaft. Darunter finden sich Mitarbeiter aller Funktionsbereiche, also von der Produktion, Forschung und Entwicklung bis hin zur Verwaltung.

Continental sieht laut seiner Pressemitteilung die finanzielle Liquidität als das oberste Gebot in Krisenphasen an. Deshalb werden jetzt die Kosten gesenkt. Ebenfalls sollen nicht dringend notwendige Projekte und Investitionen verschoben werden.

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