Deutsche Bank verlässt London aufgrund Brexits
Autor: Marcus Schilling
Datum: 19.09.2018
Verlagerung von drei Viertel des Geldes
Aufgrund des Brexits wird die Deutsche Bank den Großteil des bisherigen in Großbritannien gebuchten Geschäfts nach Deutschland verlagern. Die Deutsche Bank war in Großbritannien insbesondere im Bereich des Investmentbankings aktiv. Genau sind es drei Viertel des Geldes, die nun verlegt werden. Auch die Vermögenswerte werden zurück in die Zentrale gebracht. Damit erfüllt die Deutsche Bank eine Forderung der EZB.
Die Entscheidung zur Auslagerung des Buchungszentrums nach Frankfurt wurde laut einem Sprecher der Bank bereits letztes Jahr getroffen. Grund dafür sei die Befürchtung der Bankenaufseher, aufgrund des Brexits nicht mehr ausreichenden Zugriff auf das Geschäft der von ihnen beaufsichtigten Banken zu haben.
Laut der „Financial Times“ wolle die Deutsche Bank rund drei Viertel der 600 Milliarden Euro, die sich momentan in London befinden, nach Frankfurt bringen. Der Vorgang könne sich über drei bis fünf Jahre erstrecken. Somit könnte das Geschäft in Britannien kleiner als das der US-Holding werden, welche 145 Milliarden Dollar Bilanz vor Ort habe. Jedoch ist die Deutsche Bank in London im Gegensatz zur USA kein eigenes Tochterunternehmen, sondern eine Niederlassung, welche keine eigene Bilanz aufstellt.
Dies soll sich laut einem Unternehmenssprecher auch nicht ändern. Die Gerüchte, die Deutsche Bank wolle in London ein eigenes Tochterunternehmen mit kleineren Firmenkunden eröffnen, wurden abgestritten. Dieses Unternehmen müsste nach den britischen Gesetzen vom Investmentbanking abgeschottet werden. Bisher herrsche noch Unklarheit, inwieweit das Geldhaus nach dem Brexit in Großbritannien handeln könne. Laut dem Sprecher könnte die Gründung einer eigenen Gesellschaft in London mehrere Hundert Millionen Euro kosten.
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