Deutsche wachsen im schwankenden Automarkt
Autor: Mario Schmidtgen
Datum: 12.02.2019
Zukunft des Marktes ungewiss
Die deutschen Autobauer konnten 2018 im wankenden chinesischen Automarkt ihre Marktanteile erhöhen. Die drei großen deutschen Konzerne Volkswagen, BMW und Daimler haben vergangenes Jahr rund 5,5 Millionen Pkw verkauft. Dies ergab eine Analyse der Unternehmensberatung Ernst&Young, die am Sonntag veröffentlicht wurde.
Insgesamt schrumpfte der chinesische Automarkt um vier Prozent, die deutschen Hersteller konnten trotzdem um zwei Prozent wachsen. Insgesamt wurde ein Marktanteil von rund 24 Prozent erreicht. Jedes vierte verkaufte Auto in China ist eines der deutschen Hersteller.
Dies macht die Autokonzerne jedoch abhängiger vom chinesischen Markt, in dem die Unsicherheit auch dieses Jahr steigt. Volkswagen ist laut der Analyse am meisten abhängig: Rund 40 Prozent der Fahrzeuge werden von VW in China verkauft. Letztes Jahr handelte es sich um 4,2 Millionen, wodurch der Autobauer einen Marktanteil von 18,1 Prozent ausmachte.
Zukunft des chinesischen Marktes unklar
Wie sich der Markt in Zukunft entwickelt, ist noch ungewiss. „Es ist derzeit völlig unklar, ob der Absatzrückgang anhält oder ob sich der Markt wieder erholt“, so Peter Fuß, Partner bei Ernst&Young. Der Handelsstreit zwischen den USA und China habe einen großen Einfluss.
Jedoch werde eine längere Schwächephase aber von der chinesischen Regierung verhindert. „Die chinesische Regierung hat bereits in früheren Schwächephasen eingegriffen und etwa mit Steuervergünstigungen den Neuwagen angekurbelt“, sagt Fuß weiter. Es könne erneut milliardenschwere Konjunkturprogramme geben, wodurch der Pkw-Markt entlastet werden würde.
Ein ungebremstes Wachstum sei gerade unwahrscheinlich, jedoch ist die Motorisierungsrate laut Berechnungen von EY in China verglichen zu deutschen Standards sehr niedrig. 100 Einwohner kamen nach den letzten Zahlen auf 14,5 Autos, in Deutschland sind es 56,1. Die Nachfrage sollte also vorhanden sein.
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