Dieselaffäre: neuer Skandal bei Audi

Autor: Marcus Schilling
Datum: 02.07.2019

Verkauf manipulierter Fahrzeuge bis 2018

Laut Recherchen des Bayerischen Rundfunks und des „Handelsblatts“ soll Audi noch bis Anfang 2018 Fahrzeuge mit manipulierter Abgastechnik verkauft haben. Demnach ist die Manipulation schwerwiegender, als bisher angenommen. Davon sind Diesel-Autos mit größeren Motoren der Abgasnorm Euro 6 betroffen.

Das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) rief damals die Modelle bis Januar 2018 in die Werkstätten zurück, mit der Erklärung, die Fahrzeuge haben eine illegale Abschalteinrichtung eingebaut, die sogenannte „Motoraufwärmfunktion“.

Laut den Bescheiden des KBAs habe Audi vier verschiedene Abgasstrategien verfolgt. Der Bayerische Rundfunk und Handelsblatt sollen über diese Berichte verfügen. Demnach sollen die Autos im Test weniger Schadstoffe ausgestoßen haben, als im Straßenverkehr. Jedoch stufte das KBA nur eine der Strategien als unzulässige Abschalteinrichtungen ein.

Bei den anderen drei Strategien konnte Audi freiwillig entscheiden, ob sie aus der Software entfernt werden oder nicht. Zudem führte das KBA die Tests nicht selbst durch, sondern erhielt dazu Informationen des Konzerns. „Eigene technische Prüfungen wurden durch das KBA nicht durchgeführt. Es wird nach Aktenlage entschieden“, heißt es in dem Bescheid.

Davon sind auch Modelle von Porsche und VW betroffen, die ebenfalls über die größeren Audi-Motoren verfügen. In Deutschland handelt es sich daher um über 200.000 Fahrzeuge. Der Dieselskandal geriet am 18. September 2015 zuerst an die Öffentlichkeit.