Digitalisierung im Mittelstand: Erfolg bleibt bislang aus
Autor: Marcus Schilling
Datum: 14.01.2019
Mittelständler setzen Prioritäten falsch
Eine Studie des Capgemini Research Institute hat nun ergeben, dass die Digitalisierung im Mittelstand nicht so weit vorangeschritten ist, wie bisher gedacht. Auch wenn 50 Prozent der mittelständischen Unternehmen die Digitalisierung auf ihrer Top-Drei Prioritätenliste gesetzt haben, kämpfen 86 Prozent noch damit ihre Digitalisierungsprojekte länger als nur für eine Testphase zu nutzen.
77 Prozent der befragten Unternehmen sagen, dass sie aufgrund eines Wunsches nach Kosteneinsparungen mehr Geld in die Lieferkette investieren wollen. Aber auch steigende Umsätze (56 Prozent) und Unterstützung neuer Geschäftsmodelle (53 Prozent) werden genannt. Vor allem bei Unternehmen aus den Ländern Großbritannien (58 Prozent), Italien (56 Prozent), den Niederlanden (54 Prozent) und Deutschland (53 Prozent) steht die Digitalisierung ganz oben auf der To-Do-Liste.
Besonders viele Unternehmen setzen ihren Fokus auf die digitale Lieferkette, da diese zu einer guten Rendite (ROI) führt. Die Studie zeigt, dass der ROI bei einer automatisierten Lieferkette im Durchschnitt bei 18 Prozent liegt. Zum Vergleich: In der Personalabteilung wären es 15 Prozent, in der Informationstechnologie 14 Prozent, 13 Prozent im Kundenservice und 12 Prozent in den Bereichen Finanz- und Rechnungswesen sowie Forschung und Entwicklung.
Im Durchschnitt verfügt jedes der befragten Unternehmen über 29 Projekte zur Digitalisierung der Lieferkette, die jedoch meist noch in der Ideen-, Proof-of-Concept oder Pilotphase stecken. Lediglich 14 Prozent konnten eine ihrer Initiativen an einem oder mehreren Standorten implementieren. Die Ergebnisse dieser 14 Prozent zeigen, dass ein Großteil der Unternehmen sich zu hohe Ziele steckt ohne dabei strategische Prioritäten zu setzen. Erfolgreiche Unternehmen arbeiteten im Durchschnitt an sechs Projekten, während es bei den erfolglosen durchschnittlich elf Projekte waren.
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