Erhöhter Luftfrachtzuschlag bei Lufthansa Cargo

Autor: Marcus Schilling
Datum: 30.09.2024

Gesetzliche SAF-Beimischungsquote von 2 Prozent in der EU

Lufthansa Cargo wird ab dem 1. Januar 2025 die steigenden Kosten für nachhaltigen Flugkraftstoff (SAF) in den Luftfrachtzuschlag (ASC) einbeziehen. Ab 2025 gilt in der EU eine gesetzliche SAF-Beimischungsquote von 2 Prozent. Auch andere Länder planen oder haben bereits verpflichtende SAF-Quoten eingeführt.

SAF steht für Sustainable Aviation Fuel. Dieser ist entscheidend für nachhaltigeres Fliegen und treibt die Energiewende in der Luftfahrt voran. Ein hoher Einsatz von SAF erfordert eine schnelle Erhöhung der Angebotsmenge und Verfügbarkeit sowie sinkende Preise. Derzeit ist biogenes SAF drei- bis fünfmal teurer als fossiles Kerosin.

Der ASC (Airfreight Surcharge) ist ein Zuschlag, den Lufthansa Cargo seit 2015 erhebt, um zusätzliche Kosten wie Treibstoff, Währungen und Sicherheitsmaßnahmen abzudecken. Diese Kosten kann Lufthansa Cargo nicht beeinflussen. Ein standardisiertes System überwacht die Kostenentwicklung und passt den Zuschlag bei Bedarf an. Der Zuschlag wird auf den Nettopreis jeder Sendung aufgeschlagen. In einigen Ländern gibt es spezielle Regelungen, die zu unterschiedlichen Zuschlägen führen können.

Bis 2050 klimaneutral

Lufthansa Cargo hat sich zum Ziel gesetzt, den globalen Handel nachhaltig zu fördern. Gemeinsam mit der Lufthansa Group strebt das Unternehmen eine neutrale CO₂-Bilanz bis 2050 an.

Bis 2030 sollen die Netto-CO₂-Emissionen im Vergleich zu 2019 durch Reduktions- und Kompensationsmaßnahmen halbiert werden. Dafür setzt Lufthansa Cargo auf eine moderne Flotte, nachhaltige Flugkraftstoffe, optimierten Flugbetrieb und optionale nachhaltige Transportangebote.

Wie SAF funktioniert

SAF wird nicht als reiner Kraftstoff verwendet, sondern als „Drop-in“-Kraftstoff fossilem Kerosin beigemischt. Vor dem Transport zum Flughafen wird SAF mit fossilem Flugkraftstoff vermischt und in die Flughafeninfrastruktur eingespeist.

Der Add-on Service „Sustainable Choice“ ermöglicht es Kunden, ihre Sendungen durch den Einsatz von SAF und Beiträge zu Klimaschutzprojekten nachhaltiger zu gestalten. Der SAF-Anteil kann durch Emissionsminderungszertifikate nachgewiesen werden.
Die Lufthansa Group garantiert, dass die zur CO₂-Kompensation erforderliche Menge an SAF innerhalb von sechs Monaten nach dem Kauf in den Flugbetrieb eingespeist wird.

SAF aus biogenen Reststoffen hat über den gesamten Lebenszyklus betrachtet einen um rund 80 Prozent geringeren CO₂-Fußabdruck im Vergleich zu herkömmlichem Kerosin.