Ford baut Stellen in Deutschland ab

Autor: Osman Cetinkaya
Datum: 13.12.2018

Teil des massiven Sparprogramms

Wie viele Arbeitsplätze in dem traditionellen Werk wegfallen werden, gab das Unternehmen noch nicht bekannt. Laut einer Unternehmenssprecherin sei noch nichts beschlossen. In Saarlouis sind aktuell rund 6.300 Mitarbeiter beschäftigt. Im nächsten Jahr laufe die Produktion des Modells C-Max aus, so die Sprecherin. Da der Absatz seit Jahren sinkt, werde dieses Modell nicht weiter gefertigt. Möglich sei ein Betrieb mit zwei anstatt drei Schichten. Eine Schicht umfasse rund 1.600 Beschäftigte.

Betriebsrat verhandelt Maßnahmen

Die ersten drei Quartale dieses Jahres waren in Europa für Ford von Verlusten geprägt. Der Autobauer wolle wieder in die Gewinnzone, über die Maßnahmen werde der Betriebsrat nun behandeln, berichtet die Unternehmenssprecherin weiter. Die Mitarbeiter sollen bereits bei einer Betriebssammlung darüber in Kenntnis gesetzt worden.

Am Ende des Jahres werden 400 Beschäftigte in den Ruhestand gehen. Weiterhin laufen 500 Leiharbeitsverträge Mitte 2019 aus. Weitere 600 werden das Unternehmen in den nächsten Monaten verlassen oder gehen eventuell in Altersteilzeit. „Da werden sozialverträgliche Lösungen gefunden“, meint die Sprecherin.

Ford leitet unter Handelsstreit

Ford-Vorstandschef Jim Hackett hatte das massive Sparprogramm beschlossen, um die Kosten des Konzerns drastisch zu senken. Der US-Autobauer hat insbesondere international Schwierigkeiten und war unteranderem von zusätzlichen Belastungen durch den Handelsstreit zwischen der USA und China sowie anderen Handelspartnern betroffen.

Die Politiker im Saarland sind besorgt. „Der geplante Personalabbau bei den Ford-Werken ist ein schwerer Schlag für die Angestellten, für die Menschen unserer Region und für den saarländischen Wirtschaftsstandort“, so der Oberbürgermeister von Saarlouis und der Landrat des Kreises. Ford sei der zweitgrößte Industriebetrieb im Saarland und sichere die finanzielle Grundlage vieler Familien.