Forschungskooperation zwischen Trumpf und Fraunhofer IPA

Autor: Thanh Duy Tran
Datum: 13.08.2020

Vernetzte Fertigung mit künstlicher Intelligenz

Das Technologieunternehmen Trumpf und das Fraunhofer-Institut Produktionstechnik und Automatisierung IPA haben sich auf eine Forschungskooperation geeinigt. Gemeinsam wollen sich das in Stuttgart ansässige Fraunhofer-Institut und der Werkzeugmaschinenanbieter aus Ditzingen auf künstliche Intelligenz (KI) konzentrieren.

Es sollen Lösungen für die vernetzte Fertigung mit KI zur Industriereife gebracht werden. Dafür arbeiten insgesamt zehn Mitarbeiter von Trumpf und dem Fraunhofer IPA gemeinsam. Das Forschungsprojekt soll mit einer Fördersumme von rund zwei Millionen Euro bis zum Jahr 2025 laufen.

Trumpf ist mit rund 3,5 Milliarden Euro Jahresumsatz einer der weltweit größten Anbieter in den Bereichen Werkzeugmaschinen und Lasertechnik. Nach eigenen Angaben ist das Unternehmen unter anderem Marktführer bei Maschinen für die flexible Blechbearbeitung. Zu dem Forschungsprojekt mit dem Fraunhofer-Institut sagt Thomas Schneider, Geschäftsführer Entwicklung bei Trumpf Werkzeugmaschinen: „Trumpf möchte seine führende Stellung bei KI in der Blechfertigung weiter ausbauen. Deshalb investieren wir heute schon in Zukunftstechnologien, die Unternehmen zu großen Effizienzgewinnen verhelfen und ihre Wettbewerbsfähigkeit steigern.“

Hochwertige Daten

Ein Schwerpunkt der gemeinsamen Entwicklung wird unter anderem auf Lösungen für eine bessere Datenqualität in der Produktion gesetzt. Denn hochwertige Daten gelten als die Voraussetzung, um mit Hilfe von KI eine Effizienzsteigerung zu erreichen. So können die Ergebnisse der Datenauswertung die Qualität der Produktion steigern und Kosten und Zeit sparen. Daher wollen Trumpf und das Fraunhofer IPA verstärkt zum Thema „Erklärbarkeit von KI“ forschen. Damit soll die Arbeitsweise von neuronalen Netzen nachvollziehbar gemacht werden.

Zusammenarbeit seit 2015

Seit 2015 arbeiten Trumpf und das Fraunhofer IPA bereits beim Thema „Smart Factory“ zusammen. Nach Angaben von Trumpf gibt es hier erste, kurz vor der Marktreife stehende Ergebnisse. Hierzu gehört beispielsweise ein Assistenzsystem, das Mitarbeiter beim Sortieren von lasergeschnittenen Blechbauteilen unterstützt. Dabei erkennt die KI-Lösung den Entnahmevorgang und stellt automatisch alle notwendigen Informationen für die Intralogistik zur Verfügung. An solche Erfolge wollen Trumpf und das Fraunhofer IPA anknüpfen. Deshalb setzen sie die strategische Kooperation fort.

Dazu verdeutlicht Prof. Thomas Bauernhansl, Leiter des Fraunhofer IPA, dass Trumpf und das Fraunhofer IPA die Entwicklungen rund um die Industrie 4.0 als große Chance erkennt. Er sagt: „Die nächsten Jahre werden deshalb so spannend sein, weil sie alles entscheiden.“