Fusionsgerüchte um Commerzbank

Autor: Mario Schmidtgen
Datum: 14.09.2018

Übernimmt die Deutsche Bank die Commerzbank?

Erneute Gerüchte um eine mögliche Fusion zwischen der Commerzbank und der Deutschen Bank machen sich breit. Die Annahme wurde von einem „Spiegel“-Bericht unterstützt, da neben Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) auch die Führungsebenen der beiden Banken für einen Zusammenschluss offen seien. Insbesondere Commerzbank-Chef Martin Zielke soll für die Fusion sein: „Zielke würde lieber heute als morgen“, so ein Insider gegenüber dem „Spiegel“. Deutsche-Bank Chef Christian Sewing hingegen soll gesagt haben, in den nächsten 18 Monaten werde keine Fusion stattfinden. Die Deutsche Bank habe momentan viele eigene Aufgaben zu bearbeiten, wie beispielsweise die Integration der Postbank.

Von den Banken gab es zu den Gerüchten keine Stellungnahme. Grundsätzlich wäre eine Übernahme für die Commerzbank von Vorteil, denn der Börsenwert des Unternehmens liegt aktuell nur knapp über zehn Milliarden Euro. Spezialisten denken jedoch, eine Übernahme sei momentan wegen dem laufenden Umbau und der niedrigen Marge eher unwahrscheinlich.

Erst letzte Woche musste die Commerzbank eine Niederlage an der Börse einstecken. Das DAX-Gründungsmitglied stieg nach 30 Jahren aus dem deutschen Leitindex ab. Nach den erheblichen Kursverlusten ist der Wert der Commerzbank zu niedrig, um Mitglied der wichtigsten deutschen Börsenkonzerne zu bleiben. Durch den Abstieg in den MDAX könnten wichtige Investoren wegfallen, insbesondere Gelder von Index-Fonds, welche nur in den DAX investieren. Vorstandschef Martin Zielke bleibt trotzdem zuversichtlich: für die Bedeutung der Bank werde sich nichts ändern.

Weiterhin arbeitet Zielke an dem Projekt „Commerzbank 4.0“, um die Digitalisierung der Bank voranzubringen. Jedoch ist das Online-Banking System stets von technischen Problemen betroffen und verärgert die Kunden. Zudem soll das Unternehmen verschlankt werden: die Belegschaft soll bis 2020 um rund 7.000 Stellen reduziert werden.