General Motors und Fiat Chrysler kaufen US-Emissionsrechte

Autor: Duran Sarikaya
Datum: 06.06.2019

Tesla verdient Milliarden mit Zertifikaten

Aufgrund schärferen Emissionsregeln sind die Autokonzerne zu Verhandlungen mit der Konkurrenz gezwungen. Nun kooperieren laut Berichten General Motors (GM) und Fiat Chrysler (FCA) mit Tesla. Um die strengen Abgasvorschriften trotz schwacher Umweltbilanz der Fahrzeuge einhalten zu können, kaufen GM und FCA Emissionsrechte bei Tesla.

Laut dem Finanzdienst Bloomberg haben GM und FCA bereits früher in diesem Jahr über die entsprechenden Deals informiert. Die entsprechenden Dokumente wurden im US-Bundesstaat Delaware eingereicht und lägen dem Finanzdienst vor. Diese gäben zwar nicht viele Informationen preis, jedoch sei dies das erste Mal, dass Autohersteller zugeben, sich an Tesla zur Einhaltung der strikten US-Umweltgesetze gewandt zu haben.
Der Elektropionier habe seit 2010 fast zwei Milliarden Dollar Umsatz durch den Verkauf von Emissionszertifikaten erwirtschaftet. Hersteller, die wenig E-Autos anbieten, können ihre Klimabilanz optimieren, indem sie bei der Konkurrenz die zugewiesenen Abgasrechte kaufen.

Zertifikate – ein probates Mittel

Ein GM-Sprecher bestätigte die Kooperation und erläuterte, der Autohersteller wolle so „künftigen regulatorischen Unsicherheiten“ vorbeugen. FCA kommentierte, so lange die US-Umweltvorschriften nicht mit der Nachfrage nach Autos am Markt übereinstimmen, sei der Kauf der Zertifikate „ein probates Mittel“.

GM und FCA haben sich in den USA einen Namen mit dem Verkauf schwerer SUVs und Pickup-Modellen gemacht. Deren Verbrennungsmotoren benötigen vergleichsweise viel Sprit und stoßen dementsprechend mehr Abgase aus.

Von Tesla gab es zu den Deals kein Kommentar. Im April berichtete die „Financial Times“ von einem geplanten CO2-Handelsunternehmen zwischen Tesla und einem europäischen Unternehmen. Demnach wollte FCA Tesla Hunderte Millionen Euro für die Zertifikate zahlen, um so die EU-Abgasvorschriften zu erfüllen.