Gewinn der Deutschen Post bricht ein
Autor: Mario Schmidtgen
Datum: 15.11.2018
Gewinnverlust um über 50 Prozent
Die Geschäftszahlen für das dritte Quartal der Deutsche Post DHL Group sind alles andere als positiv. Der Gewinn ist über 50 Prozent gesunken, insbesondere durch Verluste im Brief- und Paketgeschäft, welches gerade saniert wird. Zugleich stieg der Umsatz um 1,4 Prozent verglichen zum Vorjahreszeitraum auf 14,8 Milliarden Euro. Auch das operative Ergebnis (EBIT) der Deutschen Post hat sich verglichen zum letzten Jahr deutlich reduziert. Während 2017 der EBIT noch 834 Millionen Euro betrug, wurden dieses Jahr nur 376 Millionen Euro erreicht. Ein Rückgang von 54,9 Prozent.
Post-Chef Frank Appel plante einen Mehraufwand von 500 Millionen Euro rein, damit die Produktivität in diesem Bereich wieder gesteigert werden kann. Von Juli bis September wurden bereits 392 Millionen Euro investiert. „Die Herausforderungen in unserem Unternehmensbereich Post – eCommerce – Parcel packen wir entschlossen an und kommen bei der Umsetzung der angekündigten Maßnahmen zur Verbesserung der Produktivität und der Kostenstruktur zügig voran. Die Effekte werden sich schon im kommenden Jahr deutlich zeigen”, zeigt sich der Vorstandsvorsitzende von Deutsche Post DHL Group zuversichtlich.
Trotzdem positive Jahresprognose
Zu der Prognose des kommenden Jahres sagt Appel: „Wir sind zuversichtlich, unsere Ergebnisziele für 2018 und 2020 zu erreichen, wenngleich die Anzahl der makroökonomischen Risikofaktoren – zum Beispiel im Hinblick auf Handelskonflikte und Währungsschwankungen – zuletzt deutlich zugenommen hat“. Im Juli wurde die Prognose für den operativen Gewinn um rund ein Viertel auf 3,2 Milliarden Euro herabgestuft. Für 2020 wurde der Gewinn auf über fünf Milliarden Euro geschätzt.
Das Unternehmen hatte in den letzten Monaten mit Schwierigkeiten zu kämpfen. Im Juni verließ der damalige Bereichsleiter Post – eCommerce – Parcel sowie Vorstandsmitglied Jürgen Gerdes seinen Posten. Letzte Woche soll laut Gerüchten Paket-Chef Achim Dünnwald ebenfalls das Unternehmen verlassen haben. Zudem wurde die geplante Briefporto-Erhöhung für Anfang 2019 von der Bundesnetzagentur unterbunden. Ob die aktuelle Sanierung erfolgreich wird, bleibt abzuwarten.
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