Gewinneinbruch bei ABB

Autor: Thanh Duy Tran
Datum: 10.02.2020

Geschäftszahlen des Jahres 2019

Der Schweizer Elektrotechnikkonzern ABB informierte kürzlich über die Geschäftszahlen für das letzte Jahr. Danach ist der Konzerngewinn um 34 Prozent im Jahresvergleich eingebrochen, von rund 2,17 Milliarden US-Dollar im Jahr 2018 auf knapp 1,44 Milliarden US-Dollar 2019. Eine leichte Steigerung von einem Prozent konnte beim Umsatz erzielt werden. Er lag im Jahr 2019 bei rund 27,98 Milliarden US-Dollar. Das geringere Wirtschaftswachstum, der kriselnde Automobil- und Maschinenbau und der Umbau des ABB-Konzerns gelten als Gründe für die schwachen Zahlen.

Der Verwaltungsratspräsident und Vorstandsvorsitzende von ABB, Peter Voser, kommentierte das Jahresergebnis wie folgt: „Wir haben 2019 in einem schwierigen Marktumfeld einen soliden Leistungsausweis erzielt.“

Konzentration auf vier Geschäftsbereiche

ABB vollzieht aktuell einen tiefgreifenden Transformationsprozess. So will der Technologiekonzern sich auf vier Geschäftsbereiche konzentrieren: Elektrifizierung, Industrieautomation, Antriebstechnik sowie Robotik und Fertigungsautomation. Das Stromnetzgeschäft soll bis Mitte dieses Jahres verkauft werden.

Bei diesem Transformationsprozess wurden laut Unternehmensangaben im vergangenen Jahr bereits bedeutende Fortschritte gemacht. Neben den vier Geschäftsbereichen nennt das Unternehmen diesbezüglich die Umsetzung eines neuen Betriebsmodell namens ABB-OS. Schon 2019 konnten mit diesem Vereinfachungsprogramm Kosten gespart werden; noch höhere Einsparungen sind für die Zukunft geplant.

ABB hat auch sein digitales Ökosystem weiterentwickelt und Kooperationen gegründet. So soll mit diversen Partnerschaften garantiert werden, dass neueste technologische Entwicklungen aufgegriffen werden und das Nutzenversprechen digitaler Lösungen für Kunden verbessert wird.

Der Markt hofft auf den neuen Konzernchef

Am 1. März wird der Schwede Björn Rosengren als neuer Chef von ABB seine Arbeit beginnen. Allgemein scheint man viel von ihm zu erwarten. Beispielsweise ist seit August des letzten Jahres, als die Personalentscheidung verkündet wurde, der Aktienkurs von ABB deutlich gestiegen. Im April des letzten Jahres hatte der Vorstandsvorsitzende Ulrich Spiesshofer das Unternehmen überraschend verlassen. Deshalb ist aktuell Peter Voser vorübergehend als Vorstandsvorsitzender tätig, bis Björn Rosengren die Position übernimmt.