Honda will Werk in Großbritannien schließen
Autor: Mario Schmidtgen
Datum: 20.02.2019
Dem wichtigsten Werk droht das Aus
Der japanische Autobauer Honda will sein Werk in Swindon, Großbritannien schließen. Die Fabrik in Westengland hat eine große Bedeutung für die gesamte Autoindustrie, denn letztes Jahr wurde dort mehr als jedes Zehnte Auto in Großbritannien produziert. Von den Modellen Civic und CV-R wurden über 160.000 Fahrzeuge gefertigt.
Die Schließung soll im Jahr 2022 stattfinden, wodurch 3.500 Arbeitsplätze wegfallen würden. Laut der Nachrichtenagentur Reuters hat ein Abgeordneter die Pläne bestätigt. Offiziell soll die Entscheidung Hondas am Dienstag verkündet werden. Von Honda gab es keine Stellungnahme, das britische Wirtschaftsministerium sagte lediglich, die Berichte seien Spekulationen, die man nicht kommentieren wolle.
Laut den Berichten soll der wahrscheinlich bevorstehende harte Brexit der Auslöser für die Entscheidung gewesen sein. Insbesondere die damit verbundenen möglichen Autozölle, die für Autos aus Großbritannien bei der Einfuhr in die EU erhoben werden würden, haben eine Rolle gespielt. Jedoch sollen auch andere Ursachen das Aus für die Fabrik ausgelöst haben. Honda wolle die Produktion von Swindon zurück nach Japan umsiedeln, so Sky News.
Der britische Abgeordnete, auf den Reuters sich beruft, stritt einen Zusammenhang mit dem Brexit ab. Die Entscheidung sei eher eine Reaktion auf die Veränderungen im Weltmarkt. Daher wolle Honda die gesamte Produktion für Europa von Japan aus durchführen. Die Schließung des Werkes in Swindon sei ein „harter Schlag“ für Großbritannien und die Region rund um die Fabrik.
Honda ist nicht der einzige Autobauer, der sich auf die Folgen eines ungeregelten Brexits vorbereitet. Mehrere Autokonzerne, die Fabriken in Großbritannien betreiben, haben bereits drastische Konsequenzen verkündet. Honda selbst gab bekannt, im April in ganz Britannien die Produktion für sechs Tage stoppen zu wollen, um die Logistik nach dem Austritt wieder in den Griff zu bekommen.
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