IKEA beginnt „Zweite Chance“ Projekt

Autor: Dimitri Lagun
Datum: 27.08.2018

Kreislaufwirtschaft mit Rückkauf von gebrauchten Möbeln

Der schwedische Möbelgigant Ikea startet am 1. September das Pilotprojekt „Zweite Chance“ in Sachen Kreislaufwirtschaft. Dies gab das Unternehmen, dessen Sitz sich im niederländischen Leiden befindet, im August bekannt. Bei der Offensive werden von Ikea gebrauchte Möbel in gutem Zustand zurückgekauft und in der „Fundgrube“ des Möbelhauses verkauft.

Ikea möchte Nachhaltigkeit steigern

Damit möchte Ikea laut Unternehmensangaben die Nachhaltigkeit im Möbelhandel voranbringen und die Lebenszeit der eigenen Produkte erhöhen. Claudio Marconi, Head of Logistics Development bei der Inter IKEA Group, kündigte bereits auf der LogiMAT 2018 an, dass das Thema Re-Commerce verstärkt in den Fokus des Unternehmen genommen werde.
Das Projekt basiert auf der Idee von bekannten Rückgabe-Konzepten, welche bereits von beispielsweise Momox, Ebay Kleinanzeigen oder dem Modehändler Zalando befolgt werden. Jedoch möchte Ikea laut eigenen Angaben nicht in Konkurrenz mit den Unternehmen treten.

Fokus auf beliebten Produktgruppen

Im Rahmen der „Zweiten Chance“ wird Ikea zunächst die beliebten Produktgruppen „Kallax“, „Malm“ und „Hemnes“ zurücknehmen. Kunden können über ein Onlineportal ihre Möbel zum Rückkauf anbieten. Mithilfe von Fragen zum Produktzustand kann eingeschätzt werden, ob sich der Artikel zum Weiterverkauf eignet. Artikel, die nicht in einem guten Zustand sind, werden von Ikea nicht zurückgekauft.

Um die Logistik müssen sich die Kunden bei einem Rückkauf erstmal selbst kümmern. Das aufgebaute Produkt muss in ein teilnehmendes Kundencenter gebracht werden, wo der Zustand des Artikels geprüft wird. Ist das Produkt zum Weiterverkauf geeignet, bekommen die Verkäufer 30 bis 50 Prozent des Originalpreises auf einer Ikea-Guthabenkarte gutgeschrieben.

Projekt an fünf Standorten getestet

Vorerst wird das Projekt in fünf Einrichtungshäusern getestet. Laut Ikea sind das die Filialen in Berlin-Lichtenberg, Kaarst, Würzburg, Siegen und Hannover Expo-Park. Falls das Angebot erfolgreich ist, wird es in weiteren Filialen eingeführt.