Karstadt mit eigener Logistik

Autor: Marcus Schilling
Datum: 01.10.2018

Joint Venture mit Fiege

Der Warenhauskonzern Karstadt, der zurzeit vor der Fusion mit Kaufhof steht, steigt nun im das Logistikgeschäft ein. 2020 soll zusammen mit dem Logistikdienstleister Fiege aus Greven in Westfalen ein Joint Venture gegründet werden, welches die gesamte Logistik von Karstadt übernehmen soll und zudem auch als Dienstleister für andere Unternehmen bereit stehen möchte. Hierzu fehlt jedoch noch die Zustimmung des Bundeskartellamts.

Nach Angaben des Karstadt-Chefs Stephan Fanderl, „ist das Unternehmen dabei, sich zu einem vernetzten Marktplatz mit vielen Partnern weiterzuentwickeln“. Die Kombination von Handel und Logistikdienstleistung in dem Joint Venture namens Fiege x Log, wird man ab 2020 über „nicht nur eine maßgeschneiderte und hocheffiziente Logistik für Karstadt verfügen, sondern auch in die Lage versetzt, die Erfahrung am Markt anzubieten“, so Fanderl.

2005 hatte die Warenhauskette ihre gesamte Logistik ausgelagert. Die Unternehmensspitze, Finanzvorstand Miguel Müllenbach, erkannte aber nun, dass „Logistik für die eigenen Standorte zu betreiben eine Kernkompetenz für einen Einzelhändler ist, die wir selbst beherrschen müssen und wollen.“ Auch die wachsende Bedeutung des Online-Geschäfts ergibt hier Sinn. Karstadt agiert immer mehr mit dem Internet, genau wie die Konkurrenz Kaufhof.

Rund 79 Karstadt-Warenhäuser sollen nach Angaben Fanders, als eine Art innenstädtischer Logistikumschlagplatz genutzt werden. Dies würde die Zustellung der bestellten Ware zum Kunden auf der sogenannten „letzten Meile“ sowie die Lieferung erheblich erleichtern. Zu den 79 eigenen Häusern würden, wenn der Zusammenschluss gelingt, noch rund 96 weitere innerstädtische Warenhausstandorte hinzukommen. Müllenbach: „Von der zusätzlichen Schlagkraft des neuen Joint Ventures im Zuge der geplanten Fusion mit einer erheblichen Anzahl innerstädtischer Logistik-Hubs würden auch externe Kunden profitieren.“

Nach Jens Fieges (Vorstand) Angaben erwarten Karstadts Kunden „ein nahtloses Einkaufserlebnis über alle Kanäle hinweg. Wir werden daher den E-Commerce, den stationären Handel und das Marktplatzgeschäft besser vernetzen und darüber hinaus den Endkunden weitere innovative Dienstleistungen anbieten.“