Kooperation zwischen Daimler, Matternet und Siroop
Autor: Dimitri Lagun
Datum: 02.10.2017
Warenzustellung per Drohne
Daimler testet in den nächsten drei Wochen zusammen mit dem US-Drohnenhersteller Matternet und Siroop, einer Schweizer Online-Shoppingplattform, einen Lieferservice mit dem sich Kunden kleine Pakete per Drohne zustellen lassen können.
Das System dahinter stellte Daimler am Donnerstag vor: Auf der Plattform Siroop wurde ein Päckchen Kaffee bestellt, welches von einer Mitarbeiterin auf der Drohne befestigt wurde. „Bevor die Drohne startet, berechnen wir die Route und checken, ob der Weg frei ist oder von anderen Objekten wie Hubschraubern blockierte wird“, sagte Andreas Raptopoulos, Geschäftsführer von Matternet. Die Drohne hebt ab und bewegt sich mit einer Geschwindigkeit von bis zu 70 km/h zum Daimler-Van, auf welchem sie dann landet.
In der aktuellen Testphase soll der Postbote das Paket dann an den Kunden überbringen, während die Drohne zum Händler zurückkehrt. „Wir sehen unseren Van als Teil eines Logistiksystems, das autonom funktioniert und mit anderen Komponenten wie Drohnen oder Warenhäusern digital vernetzt ist“, sagte Stefan Maurer, Leiter Future Transportation bei Mercedes-Benz Vans.
Vor einiger Zeit stellten die Hersteller bereits andere Einsatzmöglichkeiten vor der Kombination von Drohnen und Lieferwagen vor. Drohnen könnten beispielsweise Krankenwagen, welche im Stau stehen mit lebensrettenden Medikamenten versorgen und Handwerker würden auf diesen Weg schnellstmöglich Ersatzteile erhalten können.
Wann der Lieferservice marktfähig ist, kann selbst Daimler bislang nicht sagen. So ist momentan beispielsweise die Drohnentechnologie noch nicht weit genug ausgereift. So ist es für die Matternet-Drohne bislang nur möglich, bei gutem Wetter zu fliegen und selbst dann liegt die Reichweite nur etwa bei 20 Kilometern.
Zudem sind Lizenzen, die automatische Dienstleistungen aus der Luft erlauben, dringend notwendig. Das ist auch der Grund dafür, warum das Projekt in Zürich getestet wird, da hier eine liberale „Pionierhaltung“ bei der Luftverkehrssicherheit herrscht.
Nichts desto trotz sehen viele Unternehmen Potenzial in dem neuen Lieferservice. So ist es beispielsweise schon lange bekannt, dass Amazon oder die Post mit einer Paketzustellung per Drohne experimentieren. Die deutsche Post hat es in Bayern bereits geschafft 130 schwere Pakete auf eine Alm in 1200 Meter Höhe zu schicken und auch Amazon kann erst Erfolge vorweisen. Ziel aller experimentierenden Unternehmen ist es, eigene Lieferservices anbieten zu können und sich damit von den Paketgiganten zu distanzieren.
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