MAN: 9.500 Stellen bedroht

Autor: Thanh Duy Tran
Datum: 11.09.2020

Betriebsschließungen möglich

Der Münchner Lkw- und Bushersteller MAN plant einen erheblichen Stellenabbau.

So will das Unternehmen die 36.000 Arbeitsplätze in Deutschland und Österreich um bis zu 9.500 Stellen reduzieren. Das soll bis zum Jahr 2023 geschehen. Schon seit längerem wird ein größerer Arbeitsplatzabbau bei dem Nutzfahrzeughersteller erwartet. Bisher rechnete man aber diesbezüglich nur mit 6.000 Stellen.

Neuausrichtung

Nun wird es bei dem Unternehmen eine offenbar größere Neuausrichtung geben. Nach Firmenaussage ist dafür eine grundlegende Restrukturierung des Lkw- und Bus-Geschäfts von MAN in allen Bereichen notwendig. Das schließt auch eine Neuaufstellung des Entwicklungs- und Produktionsnetzwerks mit ein.

Hierbei kann es teilweise zu Verlagerungen von Entwicklungs- und Produktionsprozessen kommen. So könnte eventuell der Produktionsstandort im österreichischen Steyr aufgelöst werden. Ebenfalls droht die Schließung der Betriebe in Plauen (Sachsen) und Wittlich (Rheinland-Pfalz).

Geplante Ergebnisverbesserung

Der Lkw-Hersteller plant aktuell ein Maßnahmenpaket, mit dem Einsparungen von rund 1,8 Milliarden Euro erzielt werden sollen. Damit soll die derzeit negative operative Umsatzrendite auf 8 Prozent gesteigert werden. Die Kosten für den Unternehmensumbau kalkuliert MAN mit einem Betrag im mittleren bis oberen dreistelligen Millionenbereich. Dafür sollen jetzt zeitnah Verhandlungen mit den Arbeitnehmervertretern beginnen.

MAN gehört zur Nutzfahrzeugholding Traton und ist damit Teil des Volkwagen-Konzerns. Im ersten Halbjahr 2020 verbuchte MAN einen operativen Verlust von 387 Millionen Euro. Im Vorjahreszeitraum wurde dagegen noch ein operativer Gewinn von 253 Millionen Euro erwirtschaftet.