Möglicher Verkauf von Thomas-Cook-Airlines
Autor: Mario Schmidtgen
Datum: 14.02.2019
Geld soll in andere Projekte fließen
Der Thomas-Cook-Konzern überprüft seine fünf Airlines auf einen möglichen Verkauf. Am liebsten sei dem Unternehmen der Komplettverkauf des Pakets. Der Vorstand hat den Prozess, der sich über mehrere Monate hinwegstrecken könnte, angestoßen. Dabei wolle sich der Konzern „bewusst alle Optionen offen“ halten, so ein Unternehmenssprecher: „Wir präferieren den Verkauf aller fünf AOCs. Aber alle anderen Möglichkeiten sind auch denkbar“.
Weiter heißt es, die Airlines haben sich in den letzten Jahren erfolgreich zusammengefunden und „können allein am Markt bestehen“. Der Konzern möchte das Geld in andere Projekte investieren und sich auf die eigene Kernstrategie fokussieren, wie die Stärkung des Hotelgeschäfts und die Digitalisierung von Geschäftsbereichen. „Ein Verkauf des Airline-Bereichs würde uns die finanzielle Flexibilität dazu gewähren.“
Komplettverkauf wahrscheinlicher
Laut Tourismusexperte Karl Born sei ein Teilverkauf möglich, jedoch sei ein Komplettverkauf wahrscheinlicher. „Die fünf Airlines sind mittlerweile eng miteinander verwoben. Da eine einzelne Fluggesellschaft wie beispielsweise Condor herauszutrennen, wird sehr schwierig.“
Partnerschaft könnten laut Born aber auch in Frage kommen. Lufthansa-Hub-Chef Harry Hohmeister machte diesbezüglich bereits Andeutung in einem Interview mit airliners.de. „Beispielsweise könnte man ja einen reinen Finanzinvestor an Bord holen, der dem Konzern Geld gibt, sich operativ aber bedeckt hält.“ Es könne aber auch eine andere Airline die Cook-Airlines übernehmen.
Im Vordergrund stehe auch die Frage, wie attraktiv die Airlines noch seien. Beispielsweise die deutsche Cook-Tochter Condor „hat Slots an wichtigen deutschen Flughäfen und nutzt die aktuell auch“, jedoch gebe es viele alte Flugzeuge, das mache „das Konstrukt nicht attraktiver“.
Wer nun die Cook-Airlines übernehmen wird, bleibt abzuwarten. Offiziell gab es von Konkurrenten Tui und Lufthansa kein Statement. Laut Born kämen aber beide Unternehmen in Frage. Möglich wäre auch die Carrier-Gruppe IAG aufgrund der geografischen Nähe.
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