Nach fliegenden Autos jetzt auch fliegende Züge?

Autor: Mario Schmidtgen
Datum: 13.07.2018

Französische Ingenieure arbeiten an Transportmittel der Zukunft

Fliegende Autos sind schon lange kein Traum mehr, auch wenn es sicher noch ein paar Jahre dauern wird, bis diese tatsächlich tagtäglich auf der Straße zu sehen seien werden. Die Ingenieure des französischen Technologie-Unternehmens Akka denken jedoch schon weiter: Ihre Vision ist es sogar Züge in die Luft zu bringen. In einem ersten Video des Unternehmens erhält man einen ersten Einblick darein, wie die Idee umgesetzt werden soll.

„Nach der Entwicklung des autonomen Elektroautos steht die nächste große Umwälzung bei den Flugzeugen an“, sagt Maurice Ricci, Akka-Chef. Der Dienstleister steht seinen Kunden bei allen Fragen rund um die Luftfahrt und den Schienenverkehr zur Verfügung. Bei dem Konzept „Link & Fly“ dreht sich alles um fliegende Züge, welche vor allem für den US-Markt angedacht sind.

Und die Idee zu „Link & Fly“ ist gar nicht mal so merkwürdig, wie sie im ersten Moment vielleicht klingen mag: Die Reisenden müssen vor Abflug nicht erst zum Flughafen fahren, sondern steigen am nächsten Bahnhof direkt in eine Flugzeugkabine auf Schienen. Diese fährt vollautomatisiert zum Flughafen, wo sie mit einem Modul mit Flügeln und Triebwerken ausgestattet wird. Sobald beide Teile miteinander verbunden wurden, steigt der fliegende Zug in die Luft. Sobald der Zug gelandet ist, löst er sich von der Flug-Basis ab und setzt seine Reise als Schienenfahrzeug bin zum Endbahnhof fort.

So neu ist die Idee jedoch nicht: Bereits in den 1950er-Jahren arbeitete die US-Luftwaffe an einem Frachtflugzeug, welches einen abnehmbaren Frachtraum hatte. Von diesem Fairchild XC-120 baute man jedoch nur einen Prototypen. Einige Zeit später beschäftigten sich Schweizer Ingenieure mit dem Bau sogenannter „Pod Planes“, wie man diese Art der Frachtmaschinen im Englischen bezeichnet.

Durch das Entfernen der Sitzreihen, kann auch im „Link & Fly“- Konzept aus einer Kabine ein Frachtraum gemacht werden. Dazu müssen lediglich die Sitzreihen entfernt werden. Im Fokus steht jedoch der Transport von Personen: Rund 160 Passagiere sollen in einem „Flugzug“ reisen können. Das entspricht etwa der Größe eines Kurzstrecken Airbus A320. Ob die Idee jedoch tatsächlich irgendwann umgesetzt wird ist noch fraglich.

Doch darin steht vermutlich nicht einmal das Ziel von Akka. Unsere Rolle besteht darin, den Kunden Zukunftstechnologien aufzuzeigen“, so Ricci. Das „Link & Fly“ – Konzept soll vor allem auf dem US-Markt vielmehr als Blickfang agieren und damit neue Kunden aufmerksam machen.

Vorerst ist „Link & Fly“ also nur eine Vision, wie die Zukunft aussehen könnte. Inwieweit das Konzept jedoch umgesetzt wird, wird sich in Zukunft zeigen.