Nach Umweltvorwürfen: Schweighofer optimiert Lieferantenkontrolle

Autor: Ralf Windmüller
Datum: 16.03.2017

Schweighofer schloss 79 Lieferanten aus, ein GPS-System soll nun helfen

Nach schwerwiegender Kritik von Umweltschützern muss der Holzmagnat Schweighofer aus Österreich einen neuen Lieferanten suchen. Wegen der Annahme, dass Schweighofer illegal geschlägertes Holz aus Rumänien bezieht, verlor das Unternehmen das FSC-Gütesiegel, das in der Holzindustrie von großer Wichtigkeit ist.

Schweighofer arbeitete nach eigenen Angaben eng mit den rumänischen Behörden zusammen, damit die Lieferkette nachhaltig bleibe. Da sie sich nicht an die Vorgaben für den Einkauf hielten, wurden bereits Ende 2016 79 Lieferanten ausgeschlossen. Schweighofer stellte am Dienstag in einer Aussendung klar, dass das Unternehmen die Hinweise über Unregelmäßigkeiten stets beachtet und eine „Null-Toleranz-Politik“ vertritt.

Schweighofer gab schon vor drei Wochen bekannt, bis Ende März alle rumänischen Lieferanten mit einem GPS-System zu auszustatten. So soll die Herkunft der Bäume überwacht werden können, bei Regelüberschreitungen wird Schweighofer direkt mit den Behörden zusammen arbeiten. Da Ende Februar Compliance-Mitarbeiter bei Dokumenten einer Lieferung eines Holzsammelplatzes unerklärbare Unregelmäßigkeiten vermerkten, wurde die Polizei eingeschaltet.

Schweighofer ist in Rumänien Marktführer bei der Verarbeitung von Holz. Der Holzriese schlägt selbst keine Bäume, führt aber drei Sägewerke und zwei Holzplattenproduktionen in dem Land. Weiterhin gibt es noch ein Sägewerk in Deutschland und ein Viskosezellstoffwerk in Österreich. Bei Schweighofer arbeiten etwa 3700 Mitarbeiter.