Neues Angebot für Osram

Autor: Mario Schmidtgen
Datum: 13.08.2019

AMS bietet mehrere Milliarden

Der österreichische Sensor-Chip-Hersteller AMS hat dem Münchner Lichttechnik-Konzern Osram ein Übernahmeangebot in Milliardenhöhe gemacht. Es wurden insgesamt 4,3 Milliarden Euro sowie 38,50 Euro pro Aktie für die Aktionäre geboten. Damit möchte AMS vermutlich die Finanzinvestoren Bain Capital und Carlyle ausstechen, welche ein knapp zehn Prozent niedrigeres Angebot vorgelegt haben.

Die Entscheidung liegt bei Osram-Vorstand Olaf Berlien. Für die Übernahme durch AMS müsste Berlien zuvor ein bestehendes Stillhalteabkommen von Osram aufheben. Dieses wurde zuvor für das österreichische Unternehmen für einen Blick in die Bücher vereinbart und ihnen ein Angebot für zwölf Monate untersagt.

Das Gebot von AMS läuft Donnerstag aus. Das Unternehmen zeigte sich bereits im Juli an Osram interessiert, zog sich dann jedoch aufgrund der Finanzierung wieder zurück. Nun sollen jedoch 4,2 Milliarden Euro von den Banken HSBC und UBS bereitgestellt werden. Einen Teil möchte AMS durch eine 1,5 Milliarden Euro schwere Kapitalerhöhung begleichen, welche von den Banken garantiert wird.

Durch die Übernahme erwartet AMS Einsparungen in Höhe von 240 Millionen Euro im Jahr. Insbesondere Osrams Autozulieferer Geschäft interessiere AMS. Durch den Zusammenschluss wäre die Autoindustrie mit 45 Prozent der größte Umsatzeintreiber, was die starker Abhängigkeit von Großkunde Apple ausgleichen würde.