Porsche will Kosten einsparen

Autor: Duran Sarikaya
Datum: 19.03.2019

Einstieg in E-Mobilität belastet Autobauer

Durch die hohen Kosten durch den Einstieg in die Elektromobilität ist Porsche nun unter finanziellen Druck geraten. Um die Rekordwerte in der Bilanz 2018 und die Renditeziele zu halten, haben Vorstandschef Oliver Blume und Finanzchef Lutz Meschke ein Ergebnisprogramm angeordnet.

Es sollen insgesamt sechs Milliarden Euro bis 2025 eingespart werden – jedes Jahr zwei Milliarden Euro. Dies soll durch Einsparungen und durch neue Umsatzquellen erzielt werden. „Wir müssen jetzt konsequent gegensteuern“, so Meschke.

Im abgelaufenen Geschäftsjahr wurde ein Umsatz von Porsche auf rund 25,8 Milliarden Euro erreicht – ein Anstieg um fast zehn Prozent. Das operative Ergebnis war jedoch nicht so erfolgreich, wodurch die Rendite nur noch bei 16,6 Prozent lag. Damit hat der Sportwagenhersteller das anvisierte Ziel von 15 Prozent erreicht, liegt aber auch ein ganzes Prozent unter dem Wert von 2017. Insgesamt wurde 2018 ein Gewinn von 3,1 Milliarden Euro erreicht, ein Anstieg von drei Prozent verglichen zu 2017.

WLTP kostet viel Geld

Porsche steht durch den Wandel der Elektromobilität vor denselben Schwierigkeiten, wie die anderen Hersteller auch. Der Einstieg und die Suche nach neuen digitalen Geschäftsbereichen kosten Milliarden und auch die Umstellung auf den neuen Abgastest-Standard WLTP ist eine finanzielle Belastung.

Bis 2022 wurden von Porsche sechs Milliarden Euro in die Elektromobilität investiert. Der Taycan ist der erste E-Sportwagen und wird im Herbst auf den Markt gebracht. Vor kurzem wurde in Leipzig die Erweiterung des Werks gestartet, wo demnächst die E-Version des SUVs Macan gefertigt werden soll.

Weiterhin steigt die Anzahl der Mitarbeiter immer weiter. Aktuell sind rund 32.000 Mitarbeiter bei dem Sportwagenhersteller tätig. Seit 2011 hat sich die Zahl verdoppelt. Da E-Autos in der Produktion rund 10.000 Euro pro Fahrzeug verschlingen, sind auch die Kosten in diesem Bereich gestiegen.

Kosten senken und Geldquellen finden

Um das Geld nicht vom Kunden wieder einzuholen, müssen die Kosten in anderen Sparten gesenkt werden. Beispielsweise sollen digitale Methoden bei der Entwicklung von Prototypen eingesetzt werden, wodurch diese schneller und billiger wird. Blume möchte weiterhin die Anzahl der Modelle reduzieren und das Personalwachstum langfristig verlangsamen.

Weiterhin wird nach neuen Geldquellen gesucht. Im Zuge dessen planen Blume und Meschke digitale Lifestyle-Dienste im Auto und auf dem Handy. Diese können auch von Leuten genutzt werden, die keinen Porsche besitzen.

Aktuell fließen 800 Millionen Euro im Jahr in die Entwicklung derartiger Angebote, von denen man sich viel erhofft: „Auf mittlere Sicht wollen wir mit unseren digitalen Geschäften beim Gesamtumsatz in den zweistelligen Prozentbereich vorstoßen“, so Meschke.