Produktionsverlagerung bei Harley-Davidson
Autor: Mario Schmidtgen
Datum: 27.06.2018
EU-Zölle machen Motorräder 1890 Euro teurer
Harley-Davidson plant die Verlagerung seiner Produktion aus den USA in andere Länder, teilte das Unternehmen am Montag mit. Grund für diese Pläne sind die Strafzölle, welche seit letzter Woche von der Europäischen Union auf US-Produkte erhoben werden.
Durch die Zölle steigt der Preis jedes Motorrades um 2200 Dollar, also etwa 1890 Euro. Diese enorme Preiserhöhung will Harley-Davidson seinen Kunden in Europa allerdings nicht zumuten. Für Harley ist Europa ein „kritischer“ Markt. Neben den USA erzielt das Unternehmen hier seinen höchsten Umsatz. Das Unternehmen geht durch die neuen Pläne von einer zusätzlichen Belastung von 90 bis 100 Millionen Dollar pro Jahr aus und rechnet bei der Umstellung mit einem Zeitbedarf von 9 bis 18 Monaten.
Abseits der USA besitzt Harley-Davidson bereits Werke in Thailand, Indien und Brasilien. Hier sollen in den nächsten 18 Monaten nun viele Investitionen getätigt werden um die Produktion an diesen Standorten zu stärken.
Erst am vergangenen Freitag sind die EU-Vergeltungszölle in Kraft getreten. Von den Zöllen sind insgesamt Waren in einem Wert von 3,4 Milliarden Dollar betroffen. Dazu gehören neben den Motorrädern auch Whiskey, Erdnüsse und Cranberrys.
EU-Handelskommissarin Cecilia Malmström hatte bekannt gegeben, dass die Zölle auf international bekannte Marken wie zum Beispiel Bourbon oder Harley-Davidson die Erregung von Aufmerksamkeit zum Ziel hätten um damit die US-Regierung unter Druck zu setzen. Zudem seien die Zölle eine Reaktion auf die US-Zölle auf Stahl und Aluminium.
Eine weitere Gefahr besteht darin, dass der Handelskonflikt zwischen den USA und China zu eskalieren droht. Donald Trump hat auf 1100 chinesische Produkte, mit einem Gesamtwert von 50 Milliarden Dollar, Zölle in Höhe von 25 Prozent verhängt. China kündigte einen Gegenzug an, woraufhin Trump mit weiteren Zöllen drohte.
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