Rügenwalder Mühle kooperiert mit Schweizer Start-Up Mirai Foods

Autor: Marcus Schilling
Datum: 04.11.2022

Traditionsunternehmen setzt auf Technologie zellbasierter Fleischherstellung

Die Rügenwalder Mühle verkündet die Zusammenarbeit mit dem Schweizer Start-Up Mirai Foods zur Entwicklung eines neuen, hybriden Produkts aus pflanzlichen Proteinen sowie kultiviertem Rinderfett.

Mirai Foods befasse sich schon seit 2019 mit dem Thema kultiviertes Fleisch und entwickelte so Technologien, welche die Herstellung von Muskelgewebe und Fett mittels Bioreaktoren ermöglichen.

Mit der Zusammenarbeit beabsichtige Rügenwalder Mühle nach eigenen Angaben seine Expertise im Bereich vegetarische und vegane Fleischalternativen auch im Bereich kultiviertes Fleisch zu erweitern.

Zudem setzte das Unternehmen nach eigenen Angaben so ein weiteres Zeichen bei der Zukunftstechnologie zellbasierter Fleischherstellung.

Verbesserter Geschmack

Um das gemeinsame hybride Produkt zu entwickeln, werde das Knowhow von Rügenwalder Mühle im Bereich pflanzliche Fleischalternativen und das Knowhow von Mirai Foods im Bereich kultiviertes Fleisch verbunden. So soll als Endprodukt eine Kombination aus pflanzlichen Proteinen und kultiviertem Rinderfett entstehen.

Laut Rügenwalder Mühle soll der Geschmack des Produkts durch das kultivierte Fett verbessert werden. Als Zielgruppe des Produkts nennt das Unternehmen Flexitarier und Fleischliebhaber. Es sei entscheidend, dass das kultivierte Rinderfett keine Spuren von fetal bovine serum (FBS), sogenanntem Kälberserum, enthält.

Nachhaltigerer Fleischkonsum

Für Rügenwalder Mühle sei die Entwicklung der hybriden Fleischprodukte ein Schritt in Richtung eines nachhaltigeren Fleischkonsums. Wie das Unternehmen erklärt, findet die Zucht der tierischen Proteine und Fettzellen für das kultivierte Fleisch abseits des lebendigen Tieres statt. So müsste kein Tier für die Fleischverarbeitung sterben.

Patrick Bühr, Head of Research and Development bei der Rügenwalder Mühle, sagt, dass die Nachteile der herkömmlichen Fleischgewinnung wie etwa gebundene Ackerfläche, Wasserverbrauch sowie CO2-Ausstöße bei der Herstellung von kultiviertem Fleisch erheblich verringert werden.

Rügenwalder Mühler gehe davon aus, das gemeinsame Produkt frühestens im Jahr 2025 auf den Markt zu bringen.