Schwungvolles Fahrradgeschäft

Autor: Marcus Schilling
Datum: 07.08.2020

Accell meldet steilen Anstieg der Verkäufe

Der Markt für Fahrräder boomt zur Zeit. International hört man seit Wochen von einer großen Nachfrage. Fahrradläden und -werkstätten berichten von sehr guter Auslastung. Teilweise gibt es sogar schon Lieferschwierigkeiten.

Accell Group

Von dieser Ausnahmezeit profitiert auch einer der größten europäischen Fahrradhersteller, die niederländische Accell Group. Das Unternehmen vereint eine Vielzahl an Marken unter seinem Dach, darunter Batavus und Babboe. Vertrieben werden die Produkte in mehr als 80 Ländern der Welt. Nach eigenen Angaben ist Accell europäischer Marktführer bei E-Bikes. Der Konzern beschäftigt in 18 Ländern rund 3.400 Mitarbeiter.

Umsatzsteigerung im ersten Halbjahr 2020

Direkt in der Überschrift zum Halbjahresbericht schreibt die Accell Group, dass sie einen steilen Aufschwung der Verkäufe nach dem Lockdown verzeichnet.

Trotz der Auswirkungen durch den Lockdown im März und April konnte der Umsatz in den ersten sechs Monaten dieses Jahres um vier Prozent im Vorjahresvergleich auf 676,9 Millionen Euro wachsen. Allein im Juni 2020 stiegen die Umsätze um 53,1 Prozent gegenüber Juni 2019.

Das EBIT (Ergebnis vor Zinsen und Steuern) lag im ersten Halbjahr dieses Jahres allerdings um rund 19 Prozent niedriger als ein Jahr zuvor. Es betrug diesmal 45,1 Millionen Euro. Als einen Grund dafür gibt Accell höhere Kosten an, die durch Unterbrechungen wegen Covid-19 in der globalen Lieferkette verursacht wurden.

Ausblick

Accell geht in Bezug auf die wachsende Nachfrage von Fahrrädern von einem langfristigen und anhaltenden Trend aus, der durch die Pandemie nur noch weiter vorangetrieben wurde.

Allerdings erwartet das Unternehmen, dass das EBIT in diesem Jahr niedriger ausfallen wird als im letzten Jahr. Dazu weist Accell in seinem Bericht auf das im Jahresverlauf üblicherweise stärkere erste Halbjahr innerhalb der Branche hin. Außerdem werden Störungen in der Lieferkette berücksichtigt.

Das Unternehmen räumt gibt zwar ein, den Verlauf der Corona-Pandemie nicht vorhersagen zu können. Aber es rechnet damit, dass die Pandemie dazu beiträgt, dass mehr Menschen das Radfahren als eine Form der Mobilität für sich entdecken – auch nach Rückgang der Bedrohung durch das Virus.