Shell zieht sich aus dem russischen Öl- und Gasgeschäft zurück
Autor: Mario Schmidtgen
Datum: 10.03.2022
Stufenweiser Rückzug aus russischen Geschäften
Das britische Mineralöl- und Erdgas-Unternehmen Shell verkündet, sich stufenweise von allen russischen Kohlenwasserstoffgeschäften, einschließlich Rohöl, Erdölprodukten, Gas und Flüssigerdgas (LNG), abzuwenden.
Als sofortige Maßnahme werden laut Pressemitteilung alle Käufe von russischem Rohöl auf dem Spotmarkt eingestellt. Auch die Schließung aller Shell-Tankstellen und das Beenden aller Aktivitäten im Flugkraftstoff- und Schmierstoffgeschäft in Russland sollen umgehend umgesetzt werden. Zudem sollen laufende Verträge nicht verlängert werden.
Des Weiteren sei geplant, die russischen Mengen an Erdöl in Absprache mit den Regierungen aus Shells Lieferkette abzuschaffen. Dies könnte nach Aussage des Unternehmens einige Wochen in Anspruch nehmen und Engpässe in Raffinerien verursachen.
Der Energiekonzern berichtet zudem, dass er sich schrittweise aus Geschäften mit russischem Pipelinegas und LNG zurückziehen werden. Hierbei sei die Kooperation von Regierungen und Energieversorgern erforderlich.
Shell entschuldigt sich für Kauf russischen Rohöls
Wie der Spiegel berichtet, habe Shell eine Ladung russisches Rohöl vom Schweizer Händler Trafigura im S&P-Global-Platts-Fenster gekauft.
Ben van Beurden, der Vorstandsvorsitzende von Shell, entschuldigt sich in der Pressemitteilung für dieses Handeln. Das Unternehmen sei sich im Klaren, dass diese Entscheidung die falsche war. Dazu plane das Unternehmen laut Ben van Beurden, dass die Gewinne aus dem bereits gelieferten russischen Öl, an humanitäre Zwecke gehen.
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