Siemens möchte den Irak unterstützen
Autor: Osman Cetinkaya
Datum: 27.09.2018
Neues Stromnetz und modernes Gesundheitszentrum
Das im Irak vom Krieg zerstörte Land soll wieder mit Strom versorgt werden. Diesen Milliardenauftrag möchte Siemens nun sicherstellen und würde damit eines der größten Geschäfte in der Gesamtgeschichte des Unternehmens abschließen. Parallelen findet man zu dem 2015 eingegangenen Auftrag, den der Siemens-Chef damals an Land gezogen hatte. Siemens vereinbarte damals mit Ägypten, dass der Konzern dort neue Gas- und Windkraftwerke im Wert von acht Milliarden Euro errichten wird.
Der neue Auftrag könnte ein noch größerer sein. In Ägypten ging es vor drei Jahren um den Bau von drei einzelnen Kraftwerken. Hier soll es nun um mehrere Einzelprojekte gehen. Am vergangenen Wochenende reiste Kaeser zusammen mit dem Wirtschaftsstaatssekretär Thomas Bareiß (CDU) nach Bagdad, um für das Projekt bei dem Ministerpräsidenten Haider al-Abadi zu werben. Wesentlicher Aspekt des Projektes: Energieerzeugungskapazitäten von rund elf Gigawatt, die 23 Millionen Iraker mit Strom versorgen sollen. Diese sollen in den kommenden vier Jahren entstehen.
Schaffung tausender Arbeitsplätze
Vor Ort sollen tausende Arbeitsplätze für die Bewohner entstehen. Des Weiteren sollen in die Korruptionsbekämpfung und in die Ausbildung im Irak investiert werden. Zudem möchte Siemens ein modernes Gesundheitszentrum sowie insgesamt 60 Millionen Dollar für Software-Schulungen an irakischen Universitäten spenden. Auch Angela Merkel wirbt für den Technologiekonzern aus München und soll sich bereits persönlich in die Verhandlungen mit eingebracht haben. „Die Bundesregierung sieht die Bewerbung von Siemens mit Wohlwollen“, so der Konzern.
Aber auch von der Konkurrenz ist nicht abzusehen. Der US-Rivale General Electric (GE) hat ebenfalls sein Angebot eingereicht. Es sei also noch nichts entschieden. Siemens erlangte dennoch ein „positives Feedback“, wie es laut einem Insider heiße. Es werde wohl auf eine „politische Entscheidung“ hinauslaufen, da General Electric selbst hart für den Auftrag kämpfen wird und das Unternehmen zudem noch Unterstützung durch das Weiße Haus erlangen könnte.
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