Starke Verluste durch Streiks bei Air France-KLM

Autor: Ralf Schmitt
Datum: 07.05.2018

118 Millionen Euro operativer Verlust im ersten Jahresviertel

Bereits seit mehreren Wochen streiken die Mitarbeiter von Air France-KLM für höhere Gehälter. Für den Konzern bedeutet dies einen hohen operativen Verlust. Im ersten Quartal 2018 sind dadurch bereits Kosten in Höhe von 75 Millionen Euro entstanden, gab der französischen-niederländische Konzern am Freitag bekannt.

Auf das komplette Jahr gesehen werden die Streiks den operativen Gewinn um etwa 300 Millionen Euro drücken. Alleine im ersten Jahresviertel lag der operative Verlust von Air France-KLM bei 118 Millionen Euro, nachdem das Unternehmen im Jahr davor bereits ein Minus von 33 Millionen Euro zu verbuchen hatte.

Auch am vergangenen Freitag musste die Airline wieder ein Viertel ihrer Verbindungen streichen, da die Mitarbeiter von Air France wieder für höhere Gehälter streikten. Seit Ende Februar bereits der 13. Streiktag, allerdings war KLM dieses Mal nicht betroffen.

Durch die Veröffentlichung des Ergebnisses einer Mitarbeiterabstimmung über den jüngsten Vorschlag des Managements will der Konzern Bewegung in den starren Tarifkonflikt bringen. Sollte sich dabei eine Abstimmungsniederlage ergeben, so wird Konzernchef Jean-Marc Janaillac nach eigenen Angaben höchstwahrscheinlich zurücktreten.

Die französischen Gewerkschaften möchten für die Air-France-Beschäftigten eine sofortige Gehaltserhöhung um 5,1 Prozent erreichen. Air France-KLM möchte hingegen 7 Prozent mehr gestreckt über vier Jahre zahlen.

Nichtsdestotrotz spricht Frederic Gagey, Finanzchef bei Air France-KLM von einem guten Start ins Jahr. Bedauerlich sei es, dass Air France-KLM nicht von der Nachfrage nach Flugtickets profitiert. Die Durchschnittserlöse haben währungsbereinigt um 1,2 Prozent angezogen. Die Anzahl der Fluggäste stieg um 5,2 Prozent an auf 22 Millionen.