Steigt Airbnb ins Fluggeschäft ein?

Plattform holt Ex-Lufthansa Manager Frank Reid

Über vier Millionen Ferienwohnungen können Reiselustige über die Plattform Airbnb buchen. Die Zahlen stammen aus dem Jahr 2017 – das Angebot dürfte in den letzten Monaten noch gestiegen sein.

Doch hebt die Plattform nun zu neuen Sphären ab? Nicht unwahrscheinlich, denn Frank Reid, ehemaliger Manager bei Lufthansa, wechselte nun zu dem kalifornischen Unternehmen.

Das „Air“ trägt das Buchungsportal bereits im Namen, sodass seit längerem schon über den Einstieg in die Flugsparte vermutet wurde. Mittlerweile umfasst das Portfolio von Airbnb neben Wohnungen und Apartments auch Stadtführungen. Des Weiteren werden auch Urlaubsaktivitäten an Reisezielen vertrieben. Nun ist mit Frank Reid der dritte Teil des Reiseerlebnisses bei Airbnb gegründet worden: die Anreise.

Keine eigene Fluggesellschaft

Reid und Airbnb scheinen bereits eine klare Vorstellung davon zu haben, welche Mission sie damit verfolgen: „Es gab eine Zeit, in der das Fliegen ein magisches Erlebnis an sich war, aber im Laufe der Jahre ist das Reisen von A nach B zu einer Erfahrung geworden, die wir erdulden, ohne sie zu genießen“, so Brian Chesky CEO der Buchungsplattform.

Konkrete Pläne gibt es aber noch nicht. Chesky spricht von einer „breiten Palette von Ideen.“ Wie diese genau aussehen sollen, ist ebenfalls noch nicht bekannt. Feststeht aber, dass das Unternehmen kein Rivale für die Lufthansa und andere Fluglinien werden will. Eine eigene Fluggesellschaft scheint somit eher nicht das Ziel zu sein. Hart umkämpft ist der Markt der Buchungsportale für Flugtickets. Auch hier möchten die US-Amerikaner nicht einsteigen.

Airbnb plant Börsengang

Die Aussagen von Chesky deuten eher darauf hin, dass das Projekt noch in den Kinderschuhen steckt. Auch Reid rechnet damit, dass seine Aufgabe bei Airbnb langfristig ist: „Diese Möglichkeiten umzusetzen, wird Jahre dauern und ein ständiges Experimentieren erfordern.“

Den Markt für Hotelbuchung haben die US-Amerikaner bereits umgekrempelt. Ob ihnen ähnliches bei dem Transportgeschäft gelingen wird bleibt abzuwarten. Die Erschließung neuer Geschäftsfelder wird für die Plattform immer dringender, denn viele Kommunen und Länder gehen mittlerweile gegen den Anbieter vor, da der Wohnraum knapp ist. Im Sommer 2019 wollen die Kalifornier „bereit sein für die Börse“.