Stellenabbau bei Galeria Kaufhof

Autor: Mario Schmidtgen
Datum: 29.01.2019

Nach Fusion mit Karstadt: Tausende Jobs in Gefahr

Nach einem Bericht zufolge müssen sich die Mitarbeiter des Warenhauskonzerns Galeria Kaufhof auf Stellenstreichungen vorbereiten, denn diese könnten nach der Fusion mit Karstadt nun folgen.

Laut Angaben der Süddeutschen Zeitung sagte der Chef des Gemeinschaftsunternehmens, Stephan Fanderl, bei einem Treffen der Führungskräfte: „In seinem derzeitigen Zustand ist Galeria Kaufhof langfristig nicht überlebensfähig.“ Zusammen beschloss die Geschäftsführung ein umfassendes Sanierungsprogramm für das Unternehmen. Auf einer einberufenden Mitarbeiterversammlung wurde die Belegschaft nun über die Risiken informiert.

2.600 Stellen betroffen

Dem Bericht zufolge sind 2.600 Vollzeitstellen bei Kaufhof betroffen – jede fünfte Stelle. Da die Teilzeitquote relativ hoch in dem Unternehmen ist, sind etwa 4.000 bis 5.000 Stellen von Mitarbeitern bedroht. Nicht geplant sind hingegen sanierungsbedingte Filialschließungen, jedoch könnte es zu Schließungen kommen, wenn an Standorten Mietverträge auslaufen. Auf der Mitarbeiterversammlung kündigte Fanderl außerdem an, dass „Kaufhof umgehend aus der Tarifbindung aussteigen muss“. Wegen der wirtschaftlichen Schieflage gebe es keine Alternative für das Unternehmen.

Seit Ende November 2018 ist Kaufhof Teil des Gemeinschaftsunternehmens des Konkurrenten Karstadt. Zu 49,99 Prozent gehört das Unternehmen zu dem kanadischen Handelskonzern HBC, zu 50,01 Prozent zu der österreichischen Signa-Holding des Investors René Benko.

Standortwechsel geplant

Die Süddeutsche Zeitung berichtet unter anderem auch, dass der Sitz des neuen Gemeinschaftsunternehmens zudem in Essen sein wird, wo sich auch die bisherige Unternehmenszentrale von Karstadt befindet. Dort sollen nun alle wichtigen Führungs- und Verwaltungsfunktionen von Kaufhof hin verlagert werden. In der bisherigen Kaufhofzentrale in Köln soll hingegen ein Kompetenzcenter für Digitalisierung, Onlinehandel und ein Geschäft mit reduzierter Markenbekleidung entstehen.

Nach Angaben des Kölner Stadtanzeigers soll der künftige Unternehmenssitz zwischen Essen und Köln aufgeteilt werden. Die Kernbereiche des Unternehmens wie der Einkauf, Verkauf und das Marketing, sollen sich gebündelt in Essen befinden, genauso wie die Geschäftsführung. Köln hingegen soll die Rolle des Onlinehandels, der Digitalisierungsstrategie des Unternehmens und des Gastro- und Food-Segmentes übernehmen.