Studie: Digitalisierung bringt mehr Beschäftigung

Autor: Osman Cetinkaya
Datum: 20.05.2019

Kein Einbruch der Beschäftigungen zu erwarten

Laut einer Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) wird die Digitalisierung nicht zu einem massiven Stellenabbau führen. Im Gegenteil: Stark digitalisierte Unternehmen haben letztes Jahr durchschnittlich mehr eingestellt, als weniger digitalisierte Unternehmen. Als stark digitalisiert gelten die Unternehmen, die sich intensiv mit der Digitalisierung beschäftigen und verstärkt das Internet für ihre Geschäftsaktivitäten nutzen.

Zwischen 2015 und 2017 haben rund 62 Prozent der stark digitalisierten Unternehmen mehr Mitarbeiter eingestellt. Die Unternehmen, in denen Digitalisierung eher weniger etabliert war, stellten nur 44 Prozent mehr ein. Die Studienergebnisse basieren auf Daten des IW-Personalpanels, einer jährlichen Umfrage des IWs mit rund 1.200 teilnehmenden Personalleitern und Geschäftsführern aus deutschen Unternehmen.

Die beliebte Hypothese, der Einsatz von Robotern führe zum Stellenabbau, sei demnach nicht zu bestätigen, so IW-Studienautor Oliver Stettes. Weiterhin zeigt die Erhebung auf, dass die Zahl der hochqualifizierten Akademiker, die oft an Internetarbeitsplätzen arbeiten, in stark digitalisierten Unternehmen um 7,7 Prozent häufiger vertreten sind als in weniger digitalisierten Unternehmen.

Diese Entwicklung sei jedoch von Unternehmen zu Unternehmen unterschiedlich. Während in der Informationswirtschaft und bei wissensintensiven Dienstleistungen der Digitalisierungsgrad und die Mitarbeiteranzahl proportional gestiegen seien, sei die Beschäftigung im Banken- und Versicherungswesen sowie bei der Energie- und Wasserversorgung trotz einer fortschreitenden Digitalisierung in den Bereichen zurückgegangen. Der Großteil des Wachstums im Handel, Gesundheitswesen sowie bei Verkehr und Logistik wurde von Helfertätigkeiten verursacht, die wenig digital arbeiten.