Tengelmann Zentrale stellt Betrieb ein
Autor: Mario Schmidtgen
Datum: 15.07.2019
Entlassung von über 200 Mitarbeitern
Das operative Geschäft der Warenhandelsgesellschaft des Tengelmann-Konzerns wird Ende 2019 eingestellt. Für die rund 250 Mitarbeiter in der Unternehmenszentrale in Mühlheim wurde ein Sozialplan vorgesehen. Dieser wurde am Mittwoch vom Betriebsrat unterzeichnet.
Wer kein Jobangebot für die neue Holding erhalten hat, kann ab Mitte Oktober die Kündigung erwarten. Die Entlassungen werden von gestaffelten Abfindungen begleitet: Jeder Mitarbeiter erhält ein Monatsbrutto-Entgelt pro Jahr der Betriebszugehörigkeit. Dies ist doppelt so hoch, wie die gesetzlich vorgeschriebenen Abfindungen.
Beschäftigte, die über 55 Jahre alt sind, bekommen sogar einen Aufschlag von 1,2 Monatsentgelte pro Beschäftigungsjahr. Mitarbeiter über 58 Jahren können die Abfindung auch in Monatsgehälter bis zur Rente umwandeln lassen. Auch Eltern unterhaltsberechtigter Kinder werden mit 3.500 Euro pro Kind unterstützt, Alleinerziehende und Schwerbehinderte mit zusätzlich 3.500 Euro.
Relativ neue Mitarbeiter erhalten mindestens eine Abfindung in Höhe von 7.500 Euro. Zudem können sie eine Beratung und Qualifizierung zur beruflichen Neuorientierung in Anspruch nehmen. Dafür müssten sie jedoch auf den Betrag verzichten. Tengelmann richtet weiterhin eine Stellenbörse ein, bei der sich Mitarbeiter bei anderen Gesellschaften der Gruppe bewerben können und dazu bevorzugt behandelt werden.
Neue kleinere Holding
Die neue Holding soll etwas kleiner als die Bisherige sein und unter dem Namen „Tengelmann Twenty-One“ geführt werden. Die dazugehörigen Unternehmen Kik und Obi sollen in Zukunft einige ihrer Tätigkeiten selbst übernehmen. Dies gab Tengelmann auf der eigenen Website bekannt.
Es werde viel Wert daraufgelegt, dass Kunden keine Veränderungen spüren, so heißt es. Die neue Holding wird für die Themen Geschäftsentwicklung, Investment-Management und Talent-Entwicklung zuständig sein.
Im Jahr 2017 wurden die Kaiser’s-Tengelmann-Märkte von Edeka übernommen, nachdem sich die großen deutschen Supermarktketten jahrelang um den Zuschlag rissen. Die Filialen wurden anschließend in Edeka-Märkte umgewandelt.
Kommentarbereich geschlossen.