Thyssenkrupp erhält Angebot von Londoner Unternehmen

Autor: Thanh Duy Tran
Datum: 21.10.2020

IG Metall fordert NRW und Bund zur Unterstützung auf

Wie bereits bekannt ist, verzeichnete Deutschlands größter Stahlhersteller Thyssenkrupp in der Vergangenheit negative Zahlen. Nun besteht die Gefahr, dass der Konzern Deutschland komplett abhandenkommt. Derzeit liegt ein Angebot des Londoner Stahlkonzerns Liberty Steel vor, welches den Kauf des Kerngeschäfts von Thyssenkrupp beinhaltet.

Der Stahlhersteller hat zwar bestätigt, ein derartiges Angebot erhalten zu haben und es genauer zu analysieren, allerdings wurden keine Details veröffentlicht. Anleger hoffen auf eine gute Entscheidung, was der Anstieg der Aktie von Thyssenkrupp um 25 Prozent verdeutlicht.

Wichtigster Endabnehmer entfällt

Anstatt das Geschäft zu verkaufen, fordert die Gewerkschaft IG Metall den Bund und das Land Nordrhein-Westfalen dazu auf, die Beteiligung am Stahlgeschäft zu erhöhen. Denn durch die Corona-Krise ist der wichtigste Endabnehmer – die Automobilindustrie – weggefallen. Auch Asien zieht nach und bietet härtere Konkurrenz.

Neben der Pandemie hat die Branche auch mit Vorurteilen zu kämpfen. Die Metallverarbeitung gilt als schmutzig und ressourcenverbrauchend. Daher müssen Unternehmen Klimaschutzprojekte auf die Agenda setzen und priorisieren.

Ein Hoffnungsschimmer

Zuletzt veröffentlichte Thyssenkrupp einen Quartalsverlust in der Stahlsparte von 344 Millionen Euro vor Zinsen und Steuern.

Negative Schlagzeilen über den Stahlkonzern häuften sich in den letzten Jahren zunehmend. Ein Hoffnungsschimmer lieferte der Versuch zum Zusammenschluss mit der indischen Tata Steel. Demnach sollte der weltgrößte Stahlhersteller gegründet werden. Allerdings ließen die Kartellbehörden dieses Vorhaben nicht zu.