Trotz Corona: Positive Aussichten für den Automobilmarkt

Autor: Duran Sarikaya
Datum: 16.03.2020

Volkswagen hofft auf Verkaufsboom im 2. Halbjahr

Trotz der schweren Situation in China versichert Volkswagen eine zunehmend positivere Lage für den Autobau. Ein Vertreter erklärt: „Die produzierende Industrie findet langsam zurück zur Normalität“. Von Insgesamt 33 Werken des Konzerns wurden 31 wieder in Betrieb genommen. Die Produktion ist allerdings noch nicht vollständig ausgelastet.

Wie erwartet sind die Verkaufszahlen im Februar wegen des Coronavirus schlecht ausgefallen. Ein VW-Vertreter erläutert: „Es war kaum möglich, ein normales Geschäft zu machen“. Aussagen des Verbandes chinesischer Autohersteller zur Folge, haben die Verkaufszahlen verglichen zum Vorjahresmonat einen Einbruch von 80 Prozent erlitten.

VW schneidet besser ab als Chinas Automarkt

Trotz schwieriger Lage erklärt der Autokonzern: „Doch wir haben besser abgeschnitten“. Während Chinas Automarkt um 20 Prozent gefallen ist, verzeichnete VW lediglich einen Rückgang von elf Prozent. Grund sei die neueste Modellpalette, die unter anderem einen neuen SUV beinhaltet. Weiterhin rechnet Volkswagen mit einer stetigen Verbesserung der Gewinneinbrüche. Der VW-Manager erklärt, dass für den aktuellen Monat ein Absatzrückgang zwischen 40 und 50 Prozent prognostiziert sei. Wenn sich die Entwicklung hält, werden schon im Juni oder Juli normale Verkaufszahlen wieder möglich sein.

Zwei Szenarien sind möglich

Möglich sind zurzeit zwei Szenarien: Einerseits besteht die Chance, dass im zweiten Halbjahr ein Verkaufsboom startet. Sämtliche Käufe werden nachgeholt, während die anfänglichen Einbußen wieder eingeholt werden. Sicher ist es aber nicht, da China von den nordamerikanischen und westeuropäischen Absatzmärkten abhängig ist. Sobald sich die Krise in den Gebieten verschärfen sollte, hätte dies gewaltige Auswirkungen auf die Konjunktur Chinas.

Andererseits sei es auch möglich, dass die Verkäufe handelsüblich stattfinden. Wobei Autohersteller bereits feststellen, wie die chinesische Bevölkerung momentan eher Gebrauch vom eigenen Auto macht, statt öffentliche Verkehrsmittel zu nutzen.

„Die Corona-Krise ist noch lange nicht beendet“

Da die Nachfrage drastisch gesunken war, konnten die Lagerbestände in China gehalten werden. Dadurch wurden die Lieferketten – selbst während des Höhepunktes der Corona-Krise – nicht getrennt. VWs Werke konnten weltweit davon profitieren.

Jedoch warnen bereits Branchenbeobachter davor, die Erwartungen nicht zu hoch zu setzen. Nissan und Honda haben zwar wieder ihre Werke in Betrieb genommen, jedoch sollte die derzeitige Situation nicht außer Acht gelassen werden. David Legget, Automobilanalyst beim Marktforschungsunternehmen Global Data erklärt: „Die Corona-Krise ist noch lange nicht beendet“.

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