US-Großinvestor steigt bei Bayer ein

Autor: Marcus Schilling
Datum: 28.06.2019

Anteil von über eine Milliarde

Der Hedgefonds Elliott des US-Milliardärs Paul Singer ist bei Bayer eingestiegen. Elliott gab am Mittwochabend bekannt, mit insgesamt 1,1 Milliarden Euro beim Agrar- und Chemiekonzern aus Leverkusen eingestiegen zu sein.

Dies ist hinsichtlich des letzten Börsenwertes von rund 54 Milliarden Euro kein großer Anteil, jedoch sollte Elliott nicht unterschätzt werden: Der Hedgefonds von Singer ist für seine aggressive Einmischung bekannt und hat schon einigen Firmen zugesetzt. Dies gilt jedoch nicht für alle Einstiege.

Noch zeigt sich der Großinvestor kooperativ: Elliott sei über die jüngsten Schritte zur Bewältigung der US-Klagewelle gegen Unkrautvernichter erfreut und sei optimistisch, dass die Bildung eines Sonderausschusses die richtige Lösung sei. Bayer verlor bereits drei Gerichtsprozesse und rund 13.400 weitere stehen noch bevor.

Trotz der positiven Worte gibt es bereits erste Anzeichen, dass sich die Stimmung bald ändern könnte: In einem Teil des Statements fordert der Investor eine höhere langfristige Rendite und deutet seine Strategie dafür an: „Elliott ist der Ansicht, dass der aktuell niedrige Aktienkurs von Bayer den signifikanten Wert der einzelnen Geschäftseinheiten beziehungsweise die bestehende Wertschaffungsmöglichkeit von mehr als 30 Milliarden Euro nicht widerspiegelt“. Dies könnte auf eine Forderung nach einer Aufspaltung von Bayer hindeuten.

Eine Zerlegung des Konzerns wäre keine Überraschung, denn einige Investoren drängen im Hintergrund bereits seit einiger Zeit darauf. Es gab bereits Ende 2018 Gerüchte, dass Singers Hedgefonds der Hauptantreiber der Initiative sei. Bayer-Chef Werner Baumann lehnte eine Aufspaltung im Dezember offen ab: „An diesen Einwürfen beteiligen wir uns nicht“. Jedoch ist der Vorstand seitdem zunehmend unter Druck geraten, denn die Gerichtsurteile in den USA haben den Börsenwert stark getroffen.