Vapiano stellt Unternehmen auf den Prüfstand

Autor: Osman Cetinkaya
Datum: 19.02.2019

Neue Strategie soll Unternehmen retten

Die Restaurantkette Vapiano hat seine gesenkten Jahresziele verfehlt. Aufgrund dessen soll in den nächsten Monaten alles auf den Prüfstand gestellt werden. Aktuell wird mit Banken über eine langfristige Finanzierung verhandelt. Weiterhin wurde ein neuer Chef einberufen, der Vapiano langsamer und kapitalschonender wachsen lassen und sich verstärkt auf „nachhaltige Profitabilität“ konzentrieren möchte. Stellenstreichungen sollen jedoch nicht infrage kommen, so eine Sprecherin.

Die Filialen außerhalb Europas sollen verkauft oder an Franchisepartner abgegeben werden. In Europa werden Metropolen und „Märkte mit der höchsten Kapitalrendite“ ins Auge gefasst. Das Kapital, was durch den Verkauf des außereuropäischen Geschäfts eingenommen wird, soll in die Restaurants fließen.

Derartige Pläne versuchte Vapiano bereits im Januar in den USA umzusetzen. Dort wurde die US-amerikanische Tochter verkauft. Außerdem wurden von Vapiano „Development Agreements“ zur Eröffnung von Franchise-Restaurants abgeschlossen. Auf diesem Wege erhält Vapiano einmalige Entwicklungsgebühren und erhofft sich so in den USA kapitalschonend zu wachsen.

Auch in den Restaurants soll sich etwas ändern. Die Betriebsabläufe sollen weniger komplex gestaltet und die IT-Systeme leistungsfähiger werden. Vapianos Kunden haben insbesondere komplizierte Gerichte und lange Warteschlangen, insbesondere während der Mittagszeit, kritisiert. Daher soll nun auch die Menükarte gekürzt werden, man wolle sich auf „Vapiano-Klassiker“ konzentrieren.

Auch die Ausweitung des Take-Away- und Home-Delivery-Konzepts soll nun überprüft werden. Momentan ist das Angebot in 120 Restaurants in 16 Ländern verfügbar. Durch eine schnellere Expansion verfügte Vapiano im September 2018 über 220 Restaurants in 33 Ländern, davon 19 europäische.