Vodafone und Telekom teilen sich 4.000 Funkmasten

Autor: Duran Sarikaya
Datum: 17.02.2020

2020 soll MOCN durchgeführt werden

Der LTE-Ausbau wird fortgeführt. Nun haben sich Telekom und Vodafone zusammengeschlossen. Um das Problem der sogenannten „grauen Flecken“ in der LTE-Versorgung zu beheben, kamen die Mobilfunk-Anbieter zu dem Entschluss, jeweils 2.000 Funkmasten miteinander zu teilen. Dies bedeutet, dass beide Parteien die Beteilung an insgesamt 4.000 Standorten und deren Infrastruktur erhalten. Somit erlangt Vodafone die Befugnis sich in die Mobilfunkmasten der Telekom zuzuschalten. Dasselbe gilt auch für die Telekom. Dadurch würden beide Anbieter ihre Kunden gleich versorgen können.

Die insgesamt 4.000 Standorte befinden sich ausschließlich in ländlichen Regionen und in Reichweite wichtiger Verkehrswege. Bisher sind es allerdings nur Absichtserklärungen. Momentan warten beide Parteien darauf, dass das Bundeskartellamt und die Bundesnetzagentur ihre Zustimmung liefern. Die Durchführung der Zusammenarbeit soll aber noch 2020 stattfinden.

Vorteile und Nachteile

Das Zusammenspiel beider Konkurrenten wird auch Multi-Operator-Core-Network (MOCN) genannt. Neben der Netzerweiterungen sind noch andere Vorteile aus dem Verfahren zu entnehmen – zum einen erspart sich der Zweitnutzer eine weitere Hardware zu installieren und braucht somit keine Genehmigung der Bundesnetzagentur. Das Ergebnis ist ein Wachstum der Wirtschaftlichkeit beider Unternehmen. Währenddessen setzen beide Parteien weiterhin daran weitere Funkmasten zu bauen. Genauso wäre die MOCN-Methode für den 5G-Netzaufbau nützlich.

Der einzige Nachteil an dem Vorhaben ist allerdings die Gefahr von Leistungsminderung. Vorerst sollen die Kapazitäten nicht erweitert werden, weswegen die Leistung durch mehrere Nutzer beeinträchtigt werden könnte.

„Weiße Flecken“ überdecken

Zuvor wurde bereits bekannt gegeben, dass Vodafone, Telekom und Telefònica die „weißen Flecken“ überdecken wollen. Diese umfassen Gebiete, in denen bisher kein Mobilfunknetz vorhanden ist. Insgesamt 6.000 Masten sollen dieses Problem beheben.

„Kooperationen werden beim Netzausbau – egal ob Breitband oder Mobilfunk – immer wichtiger“, erklärt Telekom-Deutschland-Chef Dirk Wössner. Bislang sei Telefònica noch nicht mit von der Partie. Allerdings sind Kooperationen mit anderen Anbietern nicht auszuschließen.