Volvo testet neue autonome Schwertransporte

Autor: Than Duy Tran
Datum:19.09.2019

Erste Tests erfolgen im Hafen von Göteborg

Das galante autonome Elektrofahrzeug trägt den Namen „Vera“. Es wurde von Volvo Trucks entwickelt und beweist einmal wieder, dass Schweden in Sachen autonomes Fahren die Nase vorn hat. „Autonome Transporte mit niedrigem Geräuschpegel und frei von Abgasemissionen werden in der Zukunft der Logistik eine wichtige Rolle spielen, von der sowohl Wirtschaft als auch Gesellschaft profitieren“, verdeutlicht Mikael Karlsson, Vice President Autonomous Solutions bei Volvo Trucks.

Das was einem direkt ins Auge fällt, ist die fehlende Fahrerkabine des Schwerlastzuges. Grund dafür ist, dass die Sattelmaschine auf das nötigste reduziert wurde. Der Zug besteht aus vier Rädern und einer Sattelkupplung. Vorerst ist er nur für überschaubare Streckenabschnitte ausgelegt, damit selbstständig sich wiederholende Aufgaben in Logistikstellen oder Anlegeplätzen durchgeführt werden können.

Zu beachten ist, dass das autonome Fahrzeug nicht auf Sensoren basiert, sondern ebenfalls Daten von einem zentralen Leitsystem erfasst. Die Maschine ist so programmiert, dass die Position auf wenige Zentimeter genau bestimmt werden kann und gleichzeitig erfasst wird, was um das Objekt herum passiert.
Die Aufladung ist so ähnlich wie bei einem autonomen Staubsauger, sobald der Akku sich dem Ende neigt, fährt das Objekt selbst zur Ladestation. Zudem kann der Sattelzug auch nur mit niedrigen Geschwindigkeiten agieren, damit die Sicherheit für alle Beteiligten gewährleistet ist.

Als Testgrundstück wird ein Hafenterminal in Göteborg bereitgestellt. Dort wird Vera ihr können unter Beweis stellen können, indem sie den Containertransport von einem Logistikzentrum zum Hafen übernimmt. Unterstützung gibt es von dem Fähr- und Logistikunternehmen DFDS.

Karlsson erklärt, „Wir haben jetzt die Gelegenheit, Vera in einem idealen Umfeld im Praxiseinsatz zu testen und ihr Potenzial für vergleichbare Einsatzbereiche weiterzuentwickeln“.

Am Ende des Projekts soll ein System entstanden sein, welches von Kontrolltürmen überwacht wird und komplett mit mehreren Vera-Fahrzeugen vernetzt ist. Natürlich müssen dafür Änderungen an der Infrastruktur vorgenommen werden. Dabei werden an den Terminals auch automatische Tore installiert.

Das komplette Geschehen soll für einen flüssigeren Güterstrom sorgen, damit man besser bei verschiedensten Problemen oder kurzzeitigen Änderungen reagieren kann. Es spart nicht nur Arbeitskräfte, sondern ist flexibel wie auch effizient und trägt nebenbei zur Nachhaltigkeit bei.

Der Einsatz von DFDS trägt dazu bei, dass Vera wohlmöglich auf festgelegten öffentlichen Straßen zum Einsatz kommen könnte. Aber keine Sorge, auf der Autobahn werden Sie ihr nicht ganz so schnell begegnen.