VW E-Scooter „Streetmate“ geht in Produktion
Autor: Mario Schmidtgen
Datum: 08.05.2019
Zusammenarbeit mit chinesischem Startup NIU
VW möchte einen neuen Markt erschließen und hat sich dafür mit dem chinesischen Start-up NIU zusammengeschlossen. Im Rahmen der Zusammenarbeit möchte der Autohersteller einen sogenannten E-Scooter entwickeln, der zweirädrig und batteriegetrieben sein soll. Das erste Modell „Streetmate“ wurde bereits vor einem Jahr im Autosalon Genf präsentiert und wird nun in Produktion gehen.
Der Roller soll bis zu 45 Stundenkilometer schnell fahren können und über eine Reichweite von 60 Kilometern verfügen. Damit liegt der „Streetmate“ im mittleren Bereich, zwischen einfachen elektrischen Tretrollern und Elektrorollern im Vespa-Format. Der Scooter soll sogar mit einem ausklappbaren Sitz ausgestattet sein.
NIU – ein erfahrener Partner
VW hat hohes Wachstum für den Markt mit E-Rollern vorausgesagt. Es wird geschätzt, dass das Geschäft bis 2030 weltweit ein Volumen von rund 450 Milliarden Euro beträgt. Ein Drittel davon soll allein in Europa erreicht werden.
VW kann hier von der weitreichenden Erfahrung von Partner NIU profitieren. Das chinesische Unternehmen wurde 2014 gegründet und hat bereits 640.000 Scooter gefertigt. Im vergangenen Jahr wuchsen die Verkaufszahlen um fast 80 Prozent. Im chinesischen Markt macht NIU mittlerweile einen Marktanteil von rund 40 Prozent aus.
Genehmigung noch ausstehend
Eine generelle Zulassung gibt es in Deutschland jedoch noch nicht. Die Bundesländer sträuben sich gegen die Pläne von Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU), der auf die Zulassung der Scooter pocht.
Besonders umstritten ist, wo die Tretroller fahren sollen – auf den Straßen oder auf den Geh- und Radwegen. Laut Scheuer sollen elektrische Tretroller, die bis zu 12 Stundenkilometer erreichen können, auf Bürgersteigen oder Radwegen fahren dürfen. E-Roller sollen dann auf Radwegen und Radfahrstreifen und wenn diese nicht vorhanden sind, auf der Straße fahren. Dort sollen sie maximal 20 Stundenkilometer schnell sein dürfen.
Verbände und Politiker befürchten ein erhöhtes Sicherheitsrisiko für Fußgänger, da die Roller weitgehend lautlos sind und so meistens unbemerkt bleiben könnten. Im Mai soll im Bundesrat über die Scooter abgestimmt werden. In anderen Ländern, wie die USA, wurden die Scooter bereits amtlich genehmigt und haben bereits große Beliebtheit erlangt. Sie eignen sich perfekt, um kurze Strecken in der Innenstadt zurückzulegen.
Konkurrenz schläft nicht
Auch andere Autobauer haben das Geschäftsfeld bereit für sich entdeckt: Konkurrent BMW bietet bereits den E-Roller X2City an. Der Roller liegt in der Premiumklasse und kostet 2.399 Euro. Weiterhin ist das Modell Moover des Herstellers Metz für rund 2.000 Euro bei dem Münchener Autobauer erhältlich. Beide Modelle wurden von den Behörden bereits genehmigt.
Auch Ford steigt in den Markt mit E-Rollern ein: Vergangenes Jahr kaufte sich der US-Autobauer bei dem Start-up Spin ein, welches mit den Konkurrenten Lime und Bird E-Roller vergleichbar ist.
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